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China mit Rekord-Exportüberschuss

14. Januar 2022

Die chinesischen Exporte legten 2021 um fast 30 Prozent zu. Der Überschuss im Vergleich zu den Einfuhren erreichte eine neue Rekordhöhe. Dabei profitierte China auch von gestörten Lieferketten in westlichen Ländern.

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China | Containerhafen in Qingdao
Containerhafen in QingdaoBild: Yu Fangping/Costfoto/picture alliance

Exportweltmeister China hat 2021 einen Exportüberschuss in Rekordhöhe erzielt. Die Ausfuhren übertrafen die Importe um 676,43 Milliarden Dollar (fast 590 Mrd Euro), wie die Zollbehörde am Freitag in Peking mitteilte. Das sind gut 152 Milliarden mehr als 2020. Es ist zugleich der höchste Wert seit Beginn der Statistik 1950.

Grund dafür ist die weltweit starke Nachfrage nach Waren "Made in China". Diese legten im vergangenen Jahr um 29,9 Prozent zu, nachdem es im ersten Corona-Jahr lediglich zu einem Plus von 3,6 Prozent gereicht hatte. Besonders gefragt waren beispielsweise Computer und anderer Elektronik, die etwa für das pandemiebedingte Arbeiten von Zuhause benötigt werden. Auch medizinische Produkte wie etwa Masken wurden wegen der Pandemie in aller Welt benötigt. Die chinesischen Importe  legten um 30,1 Prozent zu, nachdem sie 2020 noch um 1,1 Prozent gefallen waren.

Exporte bleiben stark

Experten zufolge hat China von der Pandemie-bedingten Unterbrechung der Lieferketten etwa in den westlichen Ländern profitiert. "Wir gehen davon aus, dass die chinesischen Exporte im laufenden ersten Quartal aufgrund der robusten globalen Nachfrage stark bleiben werden", sagte der Chefökonom von Pinpoint Asset Management, Zhang Zhiwei. "Derzeit könnten die starken Exporte der einzige Motor sein, der Chinas Wirtschaft hilft."

Chinas stellvertretender Handelsminister hatte zuletzt allerdings davor gewarnt, dass sein Land im neuen Jahr mit beispiellosen Schwierigkeiten konfrontiert sein werde. Er verwies darauf, dass andere Exportnationen ihre Produktion nun wieder kräftig hochfahren dürften. Die deutsche Industrie etwa sitzt auf einem rekordhohen Auftragsberg, den sie wegen Materialmangels bislang nicht abtragen konnte.

Wachstum von 5,2 Prozent für China prognostiziert

Die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wird einer Ökonomen-Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters zufolge sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr um 5,2 Prozent wachsen. 2021 dürfte es aufgrund von Nachholeffekten zu einem besonders kräftigen Plus von 8,0 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt gereicht haben. "Insbesondere im ersten Halbjahr dürfte ausreichend politische Unterstützung bereitgestellt werden, um sicherzustellen, dass das Wirtschaftswachstum nicht unter Pekings Komfortzone fällt", sagte Tommy Wu von Oxford Economics. So könnte die Zentralbank ihre Geldpolitik lockern.

ul/hb (rtr)