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China sperrt 1,8 Millionen Online-Accounts

20. September 2014

Die Staatsmacht spricht vom Kampf gegen den Sittenverfall, Kritiker beklagen "Zensur": Die chinesische Cyberspace-Administration schlug auf breiter Front zu.

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Szene aus Chinas Kampagne gegen Prostitution in Dongguan (foto: picture alliance/ROCI)
Bild: picture-alliance/dpa

Es ist Teil der staatlichen Kampagne gegen Prostitution und Pornografie in der Volksrepublik: Die Pekinger oberste Cyberspace-Verwaltung ließ in den letzten Monaten massenweise Konten in Sozialen Netzwerken und Online-Nachrichtendiensten dicht machen. Seit April hätten chinesische Internetfirmen wie Tencent und Sina 1,8 Millionen Profile geschlossen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf die Behörde.

Überprüft wurden Profile des Instant-Messaging-Dienstes QQ, der Smartphone-App WeChat und des Mikrobloggingdienstes Weibo. Betroffen waren auch Chat-Dienste der Großkonzerne Alibaba und Baidu und des Telefonanbieters China Mobile. Allein WeChat hatte im vergangenen Jahr 272 Millionen aktive Nutzer, von denen mehr als ein Drittel im Ausland leben.

Die Staatsmedien unterstützen die Anti-Pornografie-Kampagne, die die Regierung im April angekündigt hatte. Die Propagandisten der Kommunistischen Partei sehen in Prostitution und Pornografie eine große Gefahr für die öffentliche Moral. Viele Nutzer in China und Bürgerrechtsaktivisten vermuten hinter derartigen Kampagnen allerdings eine Form der Netzzensur.

SC/uh (dpa, rtre)