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China stationiert Flugabwehrraketen

17. Februar 2016

Im Streit um Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer schafft Peking weiter Fakten. Es geht um Woody Island. Auch Vietnam und Taiwan wollen die Insel unter ihre territoriale Hoheit bringen.

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Südchinesisches Meer - Woody Island (Foto: picture alliance)
Woody IslandBild: picture-alliance/CPA Media

Die Chinesen haben auf Woody Island Boden-Luft-Raketen in Stellung gebracht, wie die Verteidigungsministerien Taiwans und der USA jetzt bestätigten. Der US-Sender Fox News veröffentlichte Satellitenbilder von zwei Batterien mit insgesamt acht Abwehrraketen. Nach Informationen des Senders ließ die Führung in Peking auch eine Radaranlage auf der Insel installieren. Fox News beruft sich auf Satellitenaufnahmen des zivilen Unternehmens ImageSat International.

Bedrohung auch für die zivile Luftfahrt

Ein US-Regierungsvertreter erklärte dem Sender, die Bilder zeigten wohl das HQ9-Luftabwehrsystem. Dieses habe eine Reichweite von 200 Kilometern und könne sowohl für zivile als auch militärische Flugzeuge eine Bedrohung sein.

Die Insel Woody Island gehört zur Paracel-Gruppe, die seit mehr als 40 Jahren unter Kontrolle Chinas steht, aber eben auch von Taiwan und Vietnam beansprucht wird.

USA versichern ASEAN-Staaten ihre Unterstützung

Die Territorialstreitigkeiten im Südchinesischen Meer sind auch ein Schwerpunkt des Gipfeltreffens in den USA gewesen, zu dem Barack Obama die Staats- und Regierungschefs der ASEAN-Gruppe eingeladen hatte. Obama und die Vertreter von zehn südostasiatischen Staaten riefen zum Abschluss der zweitägigen Beratungen im kalifornischen Rancho Mirage zu einer friedlichen Lösung des Konflikts auf.

Gleichzeitig betonte Obama vor Journalisten: "Wir werden weiterhin unseren Verbündeten und Partnern dabei helfen, ihre Marine-Fähigkeiten zu verstärken." Konflikte müssten friedlich und nach internationalem Recht beigelegt werden.

Präsident Obama (Foto: rtr)
Obama versichert den ASEAN-Staaten die Unterstützung der USABild: Reuters/K. Lamarque

Auf Einladung Washingtons hatten sich die ASEAN-Vertreter zum ersten Mal in den USA zu einem Gipfel versammelt. Zu der Staatengruppe gehören Thailand, Malaysia, Singapur, Indonesien, die Philippinen, Brunei, Vietnam, Laos, Myanmar und Kambodscha. Erklärte Absicht der Kooperation mit den USA ist es, ein Gegengewicht zur wirtschaftlichen und militärischen Regionalmacht China zu bilden.

Große Gas- und Ölvorkommen

Peking streitet mit mehreren ASEAN-Staaten im Südchinesischen Meer um Territorien, wo große Erdöl- und Erdgasvorkommen vermutet werden. Ein Drittel des weltweiten Schiffsverkehrs wird dort abgewickelt. China beansprucht etwa 90 Prozent des 3,5 Millionen Quadratmeter großen Gebietes, darunter Inseln und Riffe, von denen einige mehr als 800 Kilometer von der chinesischen, aber nur etwa 220 Kilometer von der philippinischen Küste entfernt liegen.

In den vergangenen Monaten ließ Peking mehrere Inseln und Riffe aufschütten, um Hafenanlagen und einen Flughafen zu bauen.

se/pg (dpa, rtr, ap, afp)