China will Superschnellzug in den USA bauen
18. September 2015Für CRRC, den größten Eisenbahnbauer der Welt, wäre es der Einstieg in den amerikanischen Markt. Der Konzern gehört zu einem neuen Konsortium, das die Pläne in einer gemeinsamen Erklärung mit dem privaten US-Unternehmen Xpress West vorstellte. Die 370 Kilometer lange Strecke zwischen Las Vegas und Los Angeles soll mit einem Hochgeschwindigkeitszug verbunden werden. Die Arbeiten daran würden 2016 beginnen, heißt es in der Erklärung.
Fünf-Milliarden-Dollar-Projekt
Die beiden Partner stecken zunächst 100 Millionen Dollar in das Projekt mit dem Namen China Railway International USA stecken, berichtet die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Analysten schätzen das Volumen des gesamten Vorhabens aber auf fünf Milliarden Dollar. Es geht auf den Hotelbetreiber Tony Marnell aus Las Vegas zurück. Im Mai sicherte es sich die Zustimmung des Gouverneurs von Nevada.
"Das Projekt wird als Modell für die internationale Zusammenarbeit dienen", stellen beide Seiten fest. Die chinesische CRRC versucht seit einiger Zeit verstärkt, auf dem internationalen Markt Fuß zu fassen. Der Konzern ist aus einer von staatlicher Seite betriebenen Fusion der beiden größten Eisenbahnbauer Chinas hervorgegangen. An dem Las Vegas-Projekt sind auch die staatlichen Chinesischen Eisenbahnen beteiligt.
"Wenn das einen Zugang zum US-Markt eröffnet, dann werden die Aussichten auf weitere Expansion besser", schätzt Gary Wong, Analyst der Investmentfirma Guotai Junan in Hongkong. Könne CRRC seine Technologie in den USA absetzen, werde es für die Chinesen auch auf anderen Märkten leichter.
Konkurrenz für Siemens und Alstom
Beim Bau von Hochgeschwindigkeitsstrecken sind die USA weit abgeschlagen hinter China, Japan und Europa. Europäische Konzerne wie Siemens aus Deutschland mit dem ICE und Alstom mit dem TGV sind in dem Sektor traditionell stark vertreten.
Die Ankündigung der Kooperation zwischen CRRC und Xpress West kam kurz vor einem Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jiping in den USA. Xi wird in der kommenden Woche nicht nur mit US-Präsident Obama zusammentreffen, sondern auch amerikanische Großkonzerne wie Boeing besuchen.
ar/hb (rtr, afp, dpa)