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Chinas Außenhandel schwächelt

13. Oktober 2015

Der chinesische Drache lahmt. Seit Jahresanfang geht der Außenhandel massiv zurück, was auch Deutschlands Exporteure zu spüren bekommen. Die Aussichten sind schlecht. Bremst sich Chinas Wachstum weiter ab?

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Infrastrukturprojekte in China
Bild: picture-alliance/dpa/A. Bradshaw

Chinas Außenhandel bleibt trotz der Yuan-Abwertung schwach. Sorgen bereitet vor allem der starke Importrückgang, der sich im September noch einmal beschleunigt hat. Der jetzt elfte Rückgang in Folge ist ein Indiz für die lahmende Binnenkonjunktur der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft. Die Importe gingen nach Angaben der Zollverwaltung vom Dienstag im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel auf 145,2 Milliarden Dollar zurück. Bei den Exporten betrug das Minus 3,7 Prozent auf knapp 205,6 Milliarden Dollar.

Die Ausfuhren fielen damit nicht mehr so stark wie im Juli und August. Hier habe sich bereits die jüngste Abwertung der chinesischen Währung Yuan positiv ausgewirkt, ließ die Zollverwaltung verlauten. Sie geht zudem davon aus, dass sich der schwächere Yuan im vierten Quartal positiv auf die Ausfuhren auswirken wird. Zudem dürfte sich der Rückgang bei den Importen deswegen abschwächen.

Wachstumsziel in Gefahr

Im dritten Quartal dürfte der schwache Außenhandel aber weiter Spuren bei der Entwicklung der Gesamtwirtschaft hinterlassen haben. Experten gehen davon aus, dass sich Chinas Wachstum weiter verlangsamt hat, was auch negative Auswirkungen auf die deutsche Exportwirtschaft haben wird. Nach sieben Prozent Zuwachs in der ersten Jahreshälfte dürfte Chinas Wirtschaftsleistung im dritten Quartal nach Vorhersagen von Ökonomen nur um 6,8 Prozent zugelegt haben, schrieb das "Wall Street Journal".

Die Regierung strebt ein Wachstum von "rund sieben Prozent" in diesem Jahr an - so wenig wie seit 25 Jahren nicht mehr. Das Jahresziel gerät nach Einschätzung der Experten aber weiter in Gefahr, da Außenhandel, Industrieproduktion und Anlageinvestitionen im dritten Quartal nicht schnell genug zulegten. Die offiziellen neuen Wachstumszahlen legt das Statistikamt am kommenden Montag vor. Im vergangenen Jahr war China noch um 7,4 Prozent gewachsen.

Das Wachstum dürfte im dritten Quartal auch einen Dämpfer bekommen haben, weil viele Fabriken wegen der Leichtathletik-Weltmeisterschaft und den Feiern mit der größten Militärparade in der Geschichte der Volksrepublik am 3. September in Peking wochenlang schließen oder den Betrieb herunterfahren mussten, um die Luftqualität zu verbessern. Experten rechneten aber damit, dass die Infrastrukturinvestitionen in den kommenden Monaten wieder zulegen werden, weil die Regierung die Konjunktur ankurbeln will.

Wen/qu (dpa, rtrd)