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Desaströser Handelsstart

24. August 2015

Die Maßnahmen der Regierung wirken offenbar nicht: Zum Wochenstart müssen Chinas Aktienmärkte erneut massive Verluste hinnehmen. Auch andere asiatische Börsen geraten in den Abwärtssog.

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Anleger an der Börse in Shanghai verschränkt Hände hinterm Kopf (Foto: Reuters)
Bild: Reuters//A. Song

Der wichtige Shanghai Composite Index fiel um 8,45 Prozent auf 3211,20 Punkte und verlor damit die gesamten Gewinne dieses Jahres. Der Shenzhen Composite Index sank um 7,61 Prozent auf 1884,16 Punkte. Der ChiNext für Technologiewerte, der dem Nasdaq in den USA ähnelt, lag um 7,67 Prozent niedriger. Die Verluste wurden anscheinend nur durch die Notbremsregelung limitiert, nach der einzelne Werte nicht mehr als zehn Prozent pro Tag fallen dürfen. Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters waren 80 Prozent der Aktien in Shanghai und Shenzhen bis auf das Limit gefallen. Viele Werte wurden vom Handel ausgesetzt.

Am Wochenende hatte die Regierung in Peking angekündigt, den chinesischen Pensionsfonds zu erlauben, in die Aktienmärkte zu investieren. Den Anlegern reichte das aber offensichtlich nicht, da viele auf eine weitergehende Verringerung der Mindestanforderungen für die Kapitalreserven der Banken durch die Zentralbank hoffen.

Bangen an den Börsen

Die Sorgen um eine weitere Verlangsamung der zweitgrößten Volkswirtschaft in China, die Turbulenzen an ihren Börsen und die heftigen Abschläge an der Wall Street lassen Anleger auch an anderen asiatischen Märkten bangen. In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei -Index 4,6 Prozent niedriger bei 18.540 Punkten. Das ist der größte Tagesverlust seit Juni 2013. Der breiter gefasste Topix verlor 5,86 Prozent auf 1480 Zähler.

Auch der Aktienmarkt in Hongkong sackte um vier Prozent. An der Börse in Taipeh rutschte der Taiex Index um mehr als 7 Prozent ab - so tief wie lange nicht mehr.

Chinas Zentralbank will Mindestreservesatz senken

Chinas Zentralbank erwägt nach einem Bericht des "Wall Street Journals", den Mindestreservesatz für Banken zu senken, um die Konjunktur zu stützen. Der Schritt soll aber nicht sofort erfolgen, sondern erst zum Monatsende oder zu Septemberbeginn. Dabei würde der Mindestreservesatz um einen halben Punkt gesenkt werden, was 678 Milliarden Yuan (93 Milliarden Euro) für Kredite freisetzen würde. Je weniger Geld die Institute beiseitelegen müssen, desto mehr können sie theoretisch an Unternehmen und Haushalte verleihen. Die Maßnahme sei auch eine Reaktion auf die von der Zentralbank selbst herbeigeführte Schwächung der heimischen Währung, schrieb das Blatt. Der fallende Kurs des Renminbi (Yuan) könnte zu einem verstärkten Abfluss ausländischen Kapitals führen, hieß es.

cr/ml (dpa, rtr)

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