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Chinas Devisenreserven schrumpfen

7. Februar 2017

Chinas Währung schwächelt, Kapital fließt ab: Chinesische Unternehmen investieren massiv in den USA und Europa. Die Devisenreserven des Landes fallen unter drei Billionen US-Dollar.

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USA Wirtschaft Geldscheine Dollar
Bild: picture-alliance/ Photoshot

Chinas Reserven an fremden Währungen sind unter die Grenze von drei Billionen US-Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren gefallen. Wie die staatliche Devisenbehörde am Dienstag in Peking berichtete, ging die Summe im Januar den siebten Monat in Folge zurück und erreichte rund 2,998 Billionen US-Dollar. Der Rückgang um 12,31 Milliarden US-Dollar war etwas stärker als von Experten erwartet.

Die stetige Verringerung der Reserven wurde mit den Eingriffen am Währungsmarkt und den andauernden Kapitalabflüssen aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt begründet. Die chinesische Währung steht unter Druck, so dass die Zentralbank den Yuan gegen den US-Dollar stützt. Auch war die Nachfrage nach ausländischen Währungen wegen der Reisezeit über das chinesische Neujahrsfest höher.

Größte Reserven der Welt

Chinas Devisenreserven sind dennoch weiter mit Abstand die größten der Welt, aber seit dem Rekord von 3,99 Billionen US-Dollar im Juni 2014 um 992 Milliarden zurückgegangen. "Die gegenwärtigen Reserven sind ausreichend", versicherte die Behörde. Es sei normal, dass die Reserven in einem komplizierten heimischen und ausländischen wirtschaftlichen Umfeld schwankten. Die Kapitalabflüsse hätten sich auch verlangsamt, wurde betont.

Die Schwäche des Yuans veranlasst Anleger und Investoren, ihr Geld aus dem Land zu ziehen, was die Währungshüter auf den Plan gerufen hat. So hat China strenge Kapitalkontrollen eingeführt. Auch die verstärkten Auslandsinvestitionen chinesischer Unternehmen werden zum Teil mit dem Druck auf den Yuan begründet.

Investitionen steigen stark

Die chinesischen Investitionen in den USA verdreifachten sich 2016 im Vergleich zum Vorjahr in den USA, während sie sich in Europa verdoppelten, wie die Anwaltsfirma Baker McKenzie berechnete. Der Zuwachs war stark, obwohl rund 30 geplante Geschäfte mit einem Wert von 74 Milliarden US-Dollar geplatzt waren.

Erstmals investierten chinesische Unternehmen mit 48 Milliarden US-Dollar (plus 189 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) mehr Geld in Nordamerika als in Europa mit 46 Milliarden US-Dollar (plus 90 Prozent). In Europa stand Deutschland an der Spitze. Nach diesen Zahlen stiegen die chinesischen Investitionen in Deutschland fast um das Zehnfache von 1,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015 auf 12,1 Milliarden Dollar.

Chinas Währung ist auch ein Streitpunkt zwischen Peking und Donald Trump. Obwohl die Zentralbank in Peking versucht, den Yuan zu stärken und dafür Devisenreserven opfert, unterstellt der neue US-Präsident Peking, die Währung künstlich schwach zu halten, um chinesische Exporte in die USA billiger und damit wettbewerbsfähiger zu machen. Experten widersprechen dieser Behauptung denn auch und warnen, dass der Yuan ohne die Intervention Peking weiter fallen würde.

ul/hb (dpa)