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Chinas Exporte eingebrochen

13. April 2015

Die chinesischen Exporte sind überraschend zurückgegangen. Experten führen das auf die schwächelnde Weltkonjunktur zurück und weisen darauf hin, dass auch für Pekings Wirtschaft der Wettbewerbsdruck zunimmt.

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Tokio Containerhafen
Bild: Reuters

Ein überraschend starker Rückgang des chinesischen Außenhandels weckt neue Sorgen über den Zustand der zweitgrößten Volkswirtschaft. Die Ausfuhren fielen im März drastisch um 14,6 Prozent im Vorjahresvergleich, während die Einfuhren um 12,3 Prozent zurückgingen, wie die Zollverwaltung am Montag in Peking berichtete.

Experten hatten eigentlich einen Anstieg der Exporte nach dem chinesischen Neujahresfest im Februar um mehr als zehn Prozent erwartet. Der ungewöhnliche Rückgang der Ausfuhren demonstriert die schwache Nachfrage nach Waren "Made in China" in einer schlechten Weltkonjunktur.

Sorgen um Chinas Arbeitsmarkt

Der Volkswirt Louis Kuijs von der Royal Bank of Scotland in Hongkong erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, die Exportstatistik sei ein Warnsignal für weltweite Nachfrage und die Wettbewerbsfähigkeit der chinesischen Wirtschaft. "Es ist eine schwache Zahl, die weit hinter den Erwartungen zurückblieb."

Die wirtschaftliche Entwicklung wird von der Führung in Peking mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, weil eine Schwäche in der Exportwirtschaft auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben könnte. Die kommunistische Regierung fürchtet, dass es bei einem Anstieg der Erwerbslosigkeit zu Unruhen kommen könnte. Der Arbeitsmarkt hat sich bislang aber überraschend stabil gezeigt.

Auch Investoren an den Börsen zeigten sich am Montag von den Zahlen unbeeindruckt. Die Aktienkurse stiegen auf den höchsten Stand seit sieben Jahren. Anleger setzen offenbar darauf, dass die Regierung das Wachstum bald ankurbeln wird.

So schwach wie seit einem Vierteljahrhundert nicht

Im ersten Quartal ging der Außenhandel der größten Handelsnation um sechs Prozent auf 5,54 Billionen Yuan (heute umgerechnet 841 Milliarden Euro) zurück, womit China einen wichtigen Wachstumstreiber verliert. Als Ziel für dieses Jahr hatte die Regierung eigentlich einen Zuwachs des Außenhandels um sechs Prozent vorgegeben.

Die Exporte stiegen in den ersten drei Monaten dieses Jahres noch um 4,9 Prozent, während die Importe um 17,3 Prozent zurückgingen. Der anhaltende Rückgang der Einfuhren deutet auf eine schwache heimische Nachfrage in China hin. Nach 7,4 Prozent im Vorjahr soll die chinesische Wirtschaft in diesem Jahr nur noch um "rund sieben Prozent" wachsen - so langsam wie seit 25 Jahren nicht mehr.

dk/wen (dpa/rtr)