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Luftzwischenfall über dem Chinesischen Meer

19. Mai 2016

Der Streit um Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer spitzt sich zu: Zwei chinesische Flugzeuge haben einen US-Jet bedrängt. Peking will den Vorfall untersuchen. Das Pentagon verweist auf einen Routineflug.

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Foto: © picture-alliance/dpa/C.Wenbin
Symbolbild: Ein Kampfjet der chinesischen LuftwaffeBild: picture-alliance/dpa/C.Wenbin

Zwei chinesische Flugzeuge haben nach Angaben des Pentagon ein US-Militärflugzeug über dem südchinesischen Meer abgefangen haben. Aus einem Statement des Verteidigungsministeriums in Washington ging nicht hervor, wie der Zwischenfall genau ablief. Es habe sich aber um ein unsicheres Manöver in internationalem Luftraum gehandelt, bei dem sich die chinesischen Maschinen auf bis zu 15 Metern angenähert hätten. "Ersten Erkenntnissen zufolge handelte es sich um einen gefährlichen Zwischenfall", sagte Pentagon-Sprecher Jamie Davis.

Das US-Flugzeug habe sich demnach angeblich auf einem routinemäßigen Aufklärungsflug befunden. Das Verteidigungsministerium in Peking teilte mit, die Einzelheiten des Vorfall derzeit zu untersuchen. Man habe Berichte zur Kenntnis genommen, wonach der Zwischenfall wahrscheinlich auf die Überwachung Chinas durch das US-Militärflugzeug zurückzuführen sei, hieß es in einer Stellungnahme.

Region ist im Fokus wirtschaftlicher und politischer Interessen

Im Südchinesischen Meer streitet sich China mit den Philippinen, Brunei, Malaysia, Vietnam und Taiwan um die rohstoffreichen Gewässer, durch die strategisch wichtige Schifffahrtsstraßen gehen. Peking ließ unter anderem künstliche Inseln in der Region aufschütten und Flugplätze anlegen, um über diese Außenposten seine Ansprüche zu untermauern. Washington wirft Peking aggressives Verhalten und Landnahme vor und sieht internationale Seewege bedroht. China wiederum legt die erhöhte militärische Präsenz der USA in der Region als Provokation aus.

G7 setzt auf friudliche Lösung

Tatsächlich hatten sich in den vergangenen Monaten immer wieder US-Kriegsschiffe und Flugzeuge demonstrativ den künstlichen Inseln der Chinesen angenähert. Zu den Territorialstreitigkeiten im Südchinesischen Meer wollen auch die sieben großen Industrienationen (G7) kommende Woche in Japan eine gemeinsame Erklärung abgeben, was von Peking schon im Vorfeld scharf kritisiert wird. Im April hatten die G7 zu einer friedlichen Lösung aufgerufen. Ohne China namentlich zu erwähnen, lehnten sie einschüchterende, zwangsweise oder provokative einseitige Maßnahmen ab, die den Status quo verändern und Spannungen erhöhen könnten.

cgn/ml (afp, dpa, rtr)