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Millionenentschädigung für totes Kind

3. April 2015

Ein Gericht im US-Bundesstaat Georgia hat den Autohersteller Chrysler zu einer hohen Strafe für den Unfalltod eines Kindes verurteilt. Die Jury wirft dem Unternehmen Konstruktionsmängel vor.

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Chrysler Jeep Grand Cherokee 1999 (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images/AFP/J.Kowalsky

Das Unternehmen muss der Familie des Jungen nach dem Urteil eine Entschädigung in Höhe von 150 Millionen Dollar (136 Millionen Euro) zahlen. Nach einem knapp zweiwöchigen Verfahren urteilten die Geschworenen in Bainbridge, der Auto-Konzern sei für den Tod des Kindes im Jahr 2012 haftbar. Chrysler habe bei Entwicklung und Vertrieb des Jeep Grand Cherokee das "Leben von Menschen auf rücksichtslose und mutwillige Weise missachtet", heißt es in dem Spruch der Jury nach einer Meldung des "Wall Street Journals".

Der vierjährige Junge war 2012 bei einem Auffahrunfall ums Leben gekommen, bei dem der im hinteren Teil des Fahrzeugs angebrachte Benzintank explodiert war. Chrysler, mittlerweile mit dem italienischen Fiat-Konzern zum internationalen Branchenriesen FCA fusioniert, habe Kunden nicht ausreichend vor den Gefahren der Konstruktion gewarnt.

Chrysler erwägt Revision

Weil der hinter der Hinterachse verbaute Tank nach Einschätzung der US-Verkehrsaufsicht NHTSA ein Risiko darstellen kann, rief Chrysler bereits mehr als 1,56 Millionen Wagen zurück. Der betroffene Unfallwagen, ein Modell aus dem Jahr 1999, war allerdings nicht darunter.

Fiat-Chrysler wies die Vorwürfe zurück und erwägt, das Urteil anzufechten. Der Unfallwagen habe kein "unzumutbares Risiko" für die Fahrzeugsicherheit dargestellt, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Die Jury habe umfassende Daten aus einer dreijährigen Untersuchung aufgrund der speziellen Rechtslage in Georgia nicht berücksichtigen können.

gmf/ml (afp, dpa, rtr)