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Corona-Live-Ticker: London beschließt Notstandsgesetz

25. März 2020

Das britische Parlament macht ernst bei der Bekämpfung der Coronavirus-Krise, in Spanien wächst die Zahl der Toten dramatisch, und der Bundestag billigt einen Nachtragshaushalt. Mehr im DW-Live-Blog.

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Großbritannien London Underground leer Ausgangsbeschränkung
Bild: AFP/T. Akmen

Das Wichtigste in Kürze:

- Der Bundestag beschließt einen Nachtragshaushalt Höhe von 156 Milliarden Euro

- WHO hat mit flächendeckenden Tests in Idlib begonnen

- Großbritanniens gibt Regierung und Behörden weitreichende Befugnisse 

 

+++ Dieser Ticker wird nicht mehr aktualisiert (Stand 26.März 0:00 Uhr) - den aktuellen finden Sie hier +++

 

Die Meldungen im Einzelnen - Alle Zeiten in MEZ:

23.45 Uhr - Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Italien hat sich den vierten Tag in Folge verlangsamt. Die Zahl der Infektionen sei um 7,5 Prozent angestiegen, das sei der niedrigste Zuwachs seit Beginn der Pandemie, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Allerdings habe es einen deutlichen Anstieg der Todesfälle in Regionen mit großen Städten wie Neapel und Rom gegeben. Insgesamt wurden binnen 24 Stunden 683 neue Todesfälle registriert. Damit starben in Italien bereits 7503 Menschen an COVID-19. Das sind so viele wie in keinem anderen Land der Welt. Die Zahl der Infizierten liegt inzwischen bei knapp 74.400.

23.08 Uhr - Das britische Parlament hat ein Notstandsgesetz für die Bewältigung der Coronavirus-Pandemie gebilligt. Es gibt der Regierung und den Behörden unter anderem Vollmachten, um Ausgangsbeschränkungen und Schließungen von Geschäften und anderen Gebäuden notfalls mit Zwangsmaßnahmen durchzusetzen. Auch der Zugriff auf private Daten der Bürger wird durch das Gesetz erleichtert. Die Behörden erhalten auch das Recht, Infizierte zwangsweise in Quarantäne zu schicken. Das gilt auch bereits beim Verdacht auf eine Infektion.

22.33 Uhr - In einem außerordentlichen Schnellverfahren hat das slowakische Parlament mit klarer Mehrheit eine Gesetzesnovelle gebilligt, die dem Staat den Zugriff auf ansonsten geschützte Handydaten der Bürger erlaubt. Damit darf die staatliche Gesundheitsbehörde künftig anhand der Mobiltelefon-Lokalisierungsdaten verfolgen, wo sich mit dem neuartigen Coronavirus Infizierte bewegen und mit wem sie sich treffen. Die Vier-Parteien-Regierungskoalition will damit kontrollieren, ob Infizierte gegen Quarantäne-Vorschriften verstoßen. 

22.08 Uhr - Frankreich wird wegen des Ausbruchs des Coronavirus alle im Irak stationierten Soldaten abziehen. Betroffen seien etwa hundert Soldaten, teilt das Verteidigungsministerium mit. Der Abzug gelte bis auf weiteres. Den Einsatz der Luftwaffe gegen die radikal-islamische IS-Miliz werde Frankreich fortsetzen.

21.30 Uhr - Wegen mehr als 200 Corona-Infektionen in den Reihen des US-Militärs dürfen die Soldaten im Ausland nicht mehr reisen. Dieser Befehl gelte für 60 Tage und betreffe alle Bereiche des Militärs, Zivilbeschäftigte und Familienangehörige, sagt Verteidigungsminister Mark Esper. "Ziel ist es, sicherzustellen, dass wir das Virus nicht nach Hause bringen, andere anstecken, und dass wir es nicht innerhalb des Militärs verbreiten." Betroffen sind US-Soldaten weltweit. Eine Ausnahme gilt jedoch für Abzug von US-Soldaten aus Afghanistan.

20.44 Uhr - Der französische Präsident Emmanuel Macron will massiv in das öffentliche Gesundheitssystem investieren. Sobald diese Krise vorbei sei, werde es einen umfassenden Investitionsplan und bessere Berufschancen im Krankenhauswesen geben, sagt Macron in Ostfrankreich. Dort breitet sich das Coronavirus derzeit rasant aus. Das französische Gesundheitswesen steht vor dem Kollaps. Zudem habe er entschieden, das Militär einzusetzen, um die Bevölkerung zu unterstützen, sagt der Präsident.

19.25 Uhr - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in der syrischen Rebellenprovinz Idlib mit flächendeckenden Tests auf das neuartige Coronavirus begonnen. Bereits am Dienstag hätten die ersten 300 Tests die Provinz im Nordwesten Syriens erreicht, teilte das Regionalbüro der WHO mit. Bislang seien alle Tests negativ ausgefallen. Nach offiziellen Angaben sind bislang in Syrien vier Personen positiv auf das Virus getestet worden.

19.20 Uhr - Der vor allem für Kurzstrecken genutzte Flughafen Paris Orly wird vom 31. März an bis auf weiteres geschlossen. Das teilt der Betreiber ADP mit. Alle Flüge von und nach Paris und Umgebung sollen vom größeren Flughafen Roissy-Charles de Gaulle bedient werden. Dort soll der Flugbetrieb ebenfalls eingeschränkt werden.

19.10 Uhr - Tschechien lenkt bei der strittigen Frage der grenznahen Berufspendler teilweise ein. Angehörige des Gesundheits- und Rettungswesens sowie der sozialen Dienste, die in Deutschland oder Österreich arbeiten, aber in Tschechien leben, dürfen laut Innenministerium die Grenze nun doch weiter täglich überschreiten.

Bildergalerie Corona Tschechien Grenzkontollen
Mitarbeiter des Gesundheitswesen werden jetzt an der tschechisch-österreichischen Grenze durchgelassenBild: picture-alliance/dpa/A. Weigel

19.05 Uhr - Mehr als 400.000 Briten haben sich an einem einzigen Tag als freiwillige Helfer des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS im Kampf gegen die Corona-Pandemie gemeldet. Sie sollen Essen und Medikamente ausliefern, Patienten zu Terminen fahren und mit Menschen in Isolation telefonieren. Premierminister Boris Johnson bedankte sich bei den Freiwilligen und lobte deren Engagement.

18.55 Uhr - Wegen der zusätzlichen Herausforderungen in der Corona-Krise kommt die EU-Kommission den EU-Staaten bei den Fristen von Strafverfahren entgegen. "Die Kommission hat zugestimmt, die Fristen von Strafverletzungsverfahren, die im Januar und Februar diesen Jahres gestartet wurden, ausnahmsweise zu verlängern", sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Demnach seien die Fristen um zwei Monate bis zum 15. Juni verlängert worden.

18.40 Uhr - Nach Einschätzung von Ärzten wird es wahrscheinlich auch in Deutschland bald an Betten zur intensiven Betreuung von Schwerkranken fehlen. In einem Schreiben von sieben medizinischen Fachgesellschaften heißt es nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", trotz Erhöhung der Kapazitäten stünden wahrscheinlich in kurzer Zeit "nicht mehr ausreichend intensivmedizinische Ressourcen" zur Verfügung. Die Ärzte müssten dann Entscheidungen über Leben und Tod treffen.

18.30 Uhr - Der deutsche Aktienmarkt hat nach dem Kurssprung am Dienstag weiter zugelegt. Am Ende des Börsentages schloss der Leitindex Dax mit 9874 Punkten, einem Plus von knapp 1,8 Prozent. Der Verlust des Dax seit Beginn des Börsen-Crashs beläuft sich derzeit auf mehr als ein
Viertel.

17:59 Uhr - Die G7-Außenminister haben sich in einer Videokonferenz nicht auf gemeinsame Leitlinien für den Kampf gegen das Coronavirus einigen können. Der Hauptgrund: Die USA bestanden schon in den Vorgesprächen darauf, dass in einer möglichen Abschlusserklärung die chinesische Herkunft des Virus genannt wird. Nach Angaben des deutschen Außenministers Heiko Maas wollen die G7-Staaten allerdings ärmeren Ländern im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus helfen.

17.50 Uhr –  In Frankreich wird der Zug- und Flugverkehr weiter eingeschränkt: Ab Freitag werden mehr als 90 Prozent der TGV-Hochgeschwindigkeitszüge und der Intercity-Züge gestrichen, wie die staatliche Bahngesellschaft SNCF mitteilte. Außerdem wird der Pariser Flughafen Orly ab Ende März geschlossen.

17.46 Uhr – In den Palästinensergebieten hat es den ersten registrierten Todesfall durch das Coronavirus gegeben. Eine 61-Jährige aus dem Westjordaland sei der Krankheit erlegen, teilte die Autonomiebehörde mit. Derzeit gibt es 62 bestätigte Coronavirus-Fälle im Westjordanland und zwei im Gazastreifen.

17.32 Uhr - In den USA ist die Zahl der Virus-Toten binnen eines Tages drastisch auf 737 gestiegen. Am Dienstag seien es noch 544 Todesfälle gewesen, teilen die Gesundheitsbehörden mit. Mittlerweile seien 54.453 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden, am Vortag seien es noch zehntausend weniger gewesen. Besonders schwer betroffen ist New York City. Gouverneur Andrew Cuomo kündigt Straßensperrungen an.

17.32 Uhr - Der Einzelhändler El Corte Ingles, einer der größten Arbeitgeber Spaniens, kündigt an, vorübergehend 22.000 Mitarbeiter zu entlassen. Die Läden der Kaufhauskette sind landesweit geschlossen.

17.21 Uhr - Bangladeschs Premierminister Sheikh Hasina hat alle Bürger aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Insbesondere forderte sie Hunderttausende von Bangladeschern auf, die erst vor kurzem ins Land zurückgekehrt sind, sich für 14 Tage in häusliche Quarantäne zu begeben. Bis zum 4. April werde der gesamte öffentliche Verkehr eingestellt, sagte sie. In dem asiatischen Land gibt es  39 bestätigte Corona-Fälle und fünf Todesfälle.

17.00 Uhr - Auch der zweite Test bei Bundeskanzlerin Angela Merkel auf das Coronavirus ist negativ ausgefallen. Das teilte ein Regierungssprecher in Berlin mit. Merkel arbeitet nach wie vor aus der Quarantäne heraus.

16.44 Uhr – Tunesien hat 59 neue Fälle des Coronavirus bestätigt. Gesundheitsminister Abdelatif el-Mekki teilte mit, dass sich die Gesamtzahl der Erkrankten damit auf 173 erhöht habe. Zur Eindämmung der Pandemie hatte die Regierung eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.

16.39 Uhr – In Chile sind erstmals mehr als tausend Infizierte seit Beginn des Corona-Ausbruchs registriert worden. Das Gesundheitsministerium bestätigte insgesamt 1142 Fälle und teilte mit, dass drei Menschen gestorben seien. Das südamerikanische Land meldete 220 neue bestätigte Fälle in den letzten 24 Stunden.

16.33 Uhr – Die Weltbank und der Internationale Währungsfonds (IWF) haben dazu aufgerufen, von den ärmsten Ländern wegen der Coronavirus-Pandemie vorerst keine Schuldenrückzahlung zu verlangen. Die Pandemie werde voraussichtlich "schwerwiegende wirtschaftliche und soziale Konsequenzen" für die ärmsten Länder der Welt haben, erklärten die beiden Finanzinstitutionen in Washington. Alle bilateralen Geldgeber sollten deswegen bis auf Weiteres auf Kredit-Rückzahlungen dieser Länder verzichten.

16.25 Uhr – Der Bundestag hat für die Hilfspakete in der Corona-Krise die Notfallregelung der Schuldenbremse in Kraft gesetzt. Damit ermöglichte er der Bundesregierung, neue Kredite in Höhe von 156 Milliarden Euro aufzunehmen.

16.18 Uhr – Landwirte in Deutschland müssen wegen der Corona-Krise weiter ohne die viele Erntehelfer aus dem Ausland auskommen. Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, wird den Saisonarbeitskräften die Einreise im Rahmen der bestehenden Grenzkontrollen "bis auf Weiteres" nicht mehr gestattet. Der Deutsche Bauernverband forderte, der Einreisestopp müsse so kurz wie möglich gehalten werden.

16.14 Uhr – Angesichts des geplanten Notstand-Gesetzes in Ungarn schlagen mehrere EU-Politiker Alarm. Der CDU-Europaabgeordnete Daniel Caspary nannte die Pläne von Ministerpräsident Viktor Orban unerträglich und inakzeptabel. Vor dem Hintergrund der Pandemie will Orban sich quasi unbeschränkte Vollmachten geben lassen. Das Gesetz wird voraussichtlich Anfang nächster Woche beschlossen.

16.06 Uhr – Mehrere Krankenhäuser in Manila nehmen wegen Kapazitätsengpässen keine Covid-19-Patienten mehr auf. Manilas Bürgermeister Isko Moreno kündigte an, das städtische Santa Ana Hospital werde zum speziellen Corona-Krankenhaus erklärt. Nach Angaben des philippinischen Gesundheitsministeriums waren zuletzt 636 Corona-Fälle registriert, doppelt so viele wie vor drei Tagen.

Coronavirus in Philippinen San Juan Slum Frau mit Einkäufen
Eine Frau kauft in Manila einBild: Getty Images/E. Acayan

16.02 Uhr Bundeskanzlerin Angela Merkel und Chinas Präsident Xi Jinping haben sich über eine Zusammenarbeit in der Corona-Krise ausgetauscht. Ein Regierungssprecher in Berlin sagte, Deutschland und China würden sich bei der Bekämpfung der Pandemie weiter abstimmen. Am Donnerstag wollen die Staats- und Regierungschefs der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) zu einem Video-Sondergipfel zusammenkommen.

15.52 Uhr - Nach Informationen der Vereinten Nationen gibt es weltweit mehr als 16.000 Todesfälle, mehr als 400.000 Menschen haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Unter den betroffenen Ländern seien viele, "die sich aufgrund von Konflikten, Naturkatastrophen und dem Klimawandel bereits in einer humanitären Krise befinden". Diesen Staaten solle mit dem geplanten Nothilfe-Fonds besonders geholfen werden, heißt es in einer Erklärung.

15.40 Uhr - Angesichts der raschen Ausbreitung der Pandemie hat der Vatikan seine Anweisungen zur Karwoche und zum Osterfest aktualisiert. Demnach sind katholische Priester in den betroffenen Ländern angehalten, die Gottesdienste ohne Anwesenheit von Gläubigen zu feiern. Auch die gemeinsame Feier mehrerer Geistlicher und der Austausch des Friedensgrußes sollen laut dem Dekret unterbleiben.

15.31 Uhr - Die Corona-Pandemie ist nach Einschätzung von UN-Generalsekretär António Guterres eine "Bedrohung für die gesamte Menschheit". Guterres startete deshalb einen weltweiten UN-Nothilfe-Aufruf zur Bekämpfung des Erregers der Lungenkrankheit Covid-19 in den ärmsten Ländern der Welt. Bis zum Jahresende sollen zwei Milliarden Dollar (1,8 Milliarden Euro) zusammenkommen.

15.06 Uhr - Der Bundestag hat einen Nachtragshaushalt zur Finanzierung der Hilfspakete in der Corona-Krise beschlossen. Vorgesehen sind darin neue Schulden in Höhe von 156 Milliarden Euro. Der Bundesrat muss den Plänen am Freitag noch zustimmen.

Bundestag Abgeordnete applaudieren medizinischen Helfern
Zum Auftakt der Bundestagssitzung: Abgeordnete applaudieren medizinischen HelfernBild: picture-alliance/dpa/K. Nietfeld

15.04 Uhr – In Simbabwe haben Ärzte und Krankenschwestern ihre Arbeit ungeachtet der Corona-Krise eingestellt. Als Grund nannten sie einen Mangel an Schutzkleidung für die Behandlung von Covid-19-Patienten. Das südafrikanische Land leidet bereits seit langem an Versorgungsengpässen aller Art und hat offiziell bisher drei Fälle und einen Toten gemeldet.

15.00 Uhr - Die US-Börsen haben nach der Einigung auf ein billionenschweres staatliches Konjunkturpaket abermals zugelegt. Der Dow-Jones-Index kletterte um rund drei Prozent auf 21.415 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg um 1,6 Prozent auf 7520 Punkte.

14.50 Uhr - Die EU-Seuchenschutzbehörde hält es für unwahrscheinlich, dass das Coronavirus im Sommer verschwinden wird. Mit dieser Warnung dämpft das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten Hoffnungen, dass steigende Temperaturen dem Virus den Garaus machen. Frühere Coronaviren waren in den Sommermonaten nicht aufgetreten.

14.43 Uhr - Brasiliens rechtsradikaler Präsident Jair Bolsonaro wirft Regionalregierungen und Bürgermeistern vor, mit Ausgangssperren die Wirtschaft zu zerstören. "Wenn Unternehmen nicht produzieren, werden sie keine Gehälter zahlen", twittert Bolsonaro. "Wir müssen Geschäfte öffnen und alles tun, um die Gesundheit der Alten zu erhalten."

14.36 Uhr - Angesichts der Corona-Krise verschiebt der russische Präsident Wladimir Putin die Abstimmung über die Verfassungsreform, die ihm die Möglichkeit geben soll, nach dem Ende seiner laufenden Amtszeit im Jahr 2024 für zwei weitere Amtszeiten zu kandidieren. Das gab Putin in einer TV-Ansprache bekannt. Eigentlich sollten die Wähler 22. April über die Pläne abstimmen. Ansonsten erklärte er die kommende Woche für arbeitsftrei, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

Corona-Krise Südafrika Pretoria Vorratskäufe in Supermarkt
Hamsterkäufe in Pretoria: Das Virus hält die Welt im GriffBild: AFP/P. Magakoe

14.24 Uhr - Die Zahl der Covid-19-Fälle in Südafrika ist auf 709 gestiegen. Gesundheitsminister Zweli Mkhize warnte zudem vor einem weiteren Anstieg der Fälle. Ab Mitternacht wird das Land eine landesweite, dreiwöchige Ausgangssperre einführen.

14:12 Uhr - Der Deutsche Bundestag hat wegen der Corona-Krise die Hürde für seine Beschlussfähigkeit gesenkt. Das Parlament kann nun Beschlüsse fassen, wenn mehr als ein Viertel seiner Mitglieder im Sitzungssaal anwesend ist, heißt es in einer Änderung der Geschäftsordnung. Im Regelfall muss mehr als die Hälfte der Mitglieder anwesend sein. Mit der Neuerung, die bis 30. September gilt, soll erreicht werden, dass das Parlament mit einer geringeren Zahl an Abgeordneten tagen kann, um einen größeren räumlichen Abstand zwischen den Teilnehmern zu ermöglichen.

14.07 Uhr - Zur Eindämmung der Pandemie wird Thailand bis Ende April seine Grenzen schließen. Zudem werde es Maßnahmen gegen Hamsterkäufe geben, sagte Regierungschef Prayut Chan-o-cha in einer Fernsehansprache. Die Regierung hatte zuvor angekündigt, dass ab Donnerstag der Ausnahmezustand gelten wird. In Thailand sind bisher 934 Infektionsfälle und vier Todesfälle gemeldet worden.

13.29 Uhr - In Spanien ruft die Armee die Nato-Partner im Kampf gegen die Pandemie zur Hilfe. Spanien habe Corona-Tests, Beatmungsgeräte und Schutzausrüstung angefordert, sagt Spaniens Generalstabschef Miguel Villarroya. Nach Italien ist Spanien nun das zweite Land, das China in der Opferzahl überholt hat.

13.21 Uhr - Die Staats- und Regierungschefs von neun EU-Staaten, darunter Frankreich, Italien und Spanien, fordern angesichts der Virus-Krise die Ausgabe gemeinsamer Anleihen. Notwendig sei ein "gemeinsames Schuldeninstrument", um mehr Mittel zur Bekämpfung der Pandemie für das Gesundheitswesen und die Wirtschaft zu bekommen, heißt es in einem Schreiben an den Präsidenten des Europäischen Rates, Charles Michel. Notwendig seien "eine ausreichende Größe und eine lange Laufzeit, um voll effizient zu sein". Deutschland hatte in der Vergangenheit solche Anleihen abgelehnt.

12.46 Uhr - Das Auswärtige Amt hat inzwischen gemeinsam mit den Reiseveranstaltern mehr als 150.000 im Ausland gestrandete deutsche Urlauber zurückgebracht. Ein Sprecher sagte weiter, zum Zeitpunkt der weltweiten Reisewarnung seien etwa 200.000 Deutsche im Ausland gewesen. Die Rückholung-Aktionen gingen weiter.

12.42 Uhr - Russland mobilisiert nach Abgaben des Verteidigungsministeriums im Kampf gegen das Virus sein Militär. Präsident Wladimir Putin habe für die kommenden Tage Übungen der medizinischen Spezialtruppen angewiesen, teilt das Ministerium mit. Auch nukleare, biologische und chemische Spezialeinheiten stünden bereit. In Moskau müssen die meisten Geschäfte schließen.

12.34 Uhr - Die Griechen haben wegen der Corona-Krise ihren Nationalfeiertag auf den Balkonen gefeiert - und nicht wie üblich mit Militärparaden. Am 25. März erinnert das Land an die Revolution gegen das Osmanische Reich, die an diesem Tag im Jahr 1821 begann. Regierungschef Kyriakos Mitsotakis sagte in einer Rede: "Der Feind ist jetzt die Pandemie." Bislang starben 20 Menschen infolge des Virus. Landesweit gelten umfangreiche Ausgangsbeschränkungen.

12.11 Uhr - Am Internet-Knoten in Frankfurt am Main hat sich der Datenverkehr von Videokonferenzen während der Coronavirus-Krise verdoppelt. Durchschnittlich sei der gesamte Datenverkehr um zehn Prozent gestiegen, teilten die Betreiber des DE-CIX-Knotens mit. "Die Nutzer sind nun auch tagsüber häufiger und länger online, das merken wir stark", berichtet Technikchef Thomas King. An Kapazitätsgrenzen stoße der Internet-Knoten aber nicht.

11.59 Uhr - In den vergangenen 24 Stunden hat Spanien 738 Todesfälle registriert. Das sei die höchste Todeszahl seit Ausbruch der Pandemie, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid mit. Die Gesamtzahl der gemeldeten Todesfälle durch das Virus stieg auf 3.434. Damit ist die Zahl höher als in China.

11.47 Uhr - Die Corona-Krise hat in Deutschland zu einer Nachfrageexplosion bei Desinfektionsmitteln, Toilettenpapier und Seife geführt. Die Nachfrage nach Seife sei in der vergangenen Woche mehr als viermal so hoch gewesen wie im Durchschnitt der vorangegangenen sechs Monate, die Nachfrage nach Toilettenpapier mehr als dreimal so hoch, meldet das Statistische Bundesamt. Die Statistiker stützten sich auf eine Auswertung digital verfügbarer Kassendaten.

11.42 Uhr – Der britische Prinz Charles ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das bestätigte das Königshaus in London. Der 71-Jährige zeige leichte Symptome, heißt es. Seine Frau Camilla sei ebenfalls getestet worden, sei aber nicht infiziert.


Großbritannien Prinz charles mit Coronavirus infiziert
Wurde positiv auf Covid-19 getestet: Prinz CharlesBild: picture-alliance/dpa/PA-Wire/V. Jones

11.31 Uhr - Der australische Bundesstaat Westaustralien beschränkt wegen der Pandemie den Verkauf alkoholischer Getränke. Vorfälle in Verbindung mit Alkoholmissbrauch sollten in Zeiten des "Social Distancing" vermieden werden, teilte die Regierung des westlichen Bundesstaates mit. Nach den neuen Regeln darf jeder Kunde künftig wahlweise maximal eine Kiste Bier, Apfelwein oder Alkopops kaufen oder aber drei Flaschen Wein oder einen Liter Spirituosen oder Likörwein.

11.27 Uhr - In den deutschen Kliniken werden nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) derzeit rund 1000 Corona-Patienten auf Intensivstationen behandelt. Insgesamt betreue man bis zu 4000 Covid-109-Patienten, sagt DKG-Präsident Gerald Gaß. Er erwarte aber in den nächsten Tagen eine deutliche Steigerung der Infektionszahlen.

11.24 Uhr - In den Niederlanden hat sich die Ausbreitung des Coronavirus nach Einschätzung des nationalen Gesundheitsinstitus deutlich verlangsamt. Man gehe im besten Fall davon aus, dass "das exponentielle Wachstum des Ausbruchs aller Wahrscheinlichkeit nach zum Stillstand gekommen ist", sagte Jaap van Dissel vom Reichsinstitut für Gesundheit und Umwelt. Die Zahl der neuen bestätigten Fälle in den Niederlanden stieg nach seinen Angaben im Vergleich zum Vortag um 17 Prozent auf 5560.

11.08 Uhr - In dem afrikanischen Staat Mali sind die ersten Coronafälle erfasst worden. Zwei Personen seien erkrankt, teilte die Regierung mit.

10.58 Uhr - Menschenrechtler warnen vor einer Katastrophe, falls das Coronavirus die Gefängnisse des Regimes in Syrien treffen sollte. Eine Sprecherin von Amnesty International sagte, zehntausende von Gefangenen würden auf engstem Raum gehalten, was die Ausbreitung von Krankheiten begünstige. Ihnen werde zudem angemessene Nahrung, medizinische Versorgung und Belüftung verweigert.

10.48 Uhr – Gesundheitsminister Jens Spahn verweist im Bundestag darauf, dass viele Menschen den Auflagen Folge leisteten und zuhause blieben. "Diese Disziplin und dieses Verantwortungsgefühl retten jetzt Leben", sagt er. "Die Zeit, die wir jetzt gewinnen, schützt unser Gesundheitssystem vor Überlastung."

10.41 Uhr - Die von der Corona-Krise ausgelöste Rezessionsangst unter deutschen Spitzenmanagern ist nach Angaben des Ifo-Instituts größer als gedacht. Der Geschäftsklimaindex für März fiel von 96,0 im Februar auf 86,1 Punkte – der niedrigste Wert seit elf Jahren. "Die deutsche Wirtschaft steht unter Schock", sagt Ifo-Präsident Clemens Fuest zu den Daten.

10.34 Uhr - Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, äußert sich zu der Tatsache, dass es in Deutschland bislang relativ wenige Tote gegeben hat. Dies liege zum Teil daran, dass von Anfang an breit getestet worden sei. Deshalb habe man den Erreger vergleichsweise früh entdecken können, und es habe viele milde Fälle gegeben. Wieler warnte aber: "Wir sind am Anfang der Epidemie." Natürlich werde die Zahl der Todesfälle steigen. "Es ist völlig offen, wie sich diese Epidemie entwickelt."

10.31 Uhr - Wegen der Corona-Krise wird die ursprünglich für den 21. Mai geplante Verleihung des Aachener Karlspreises an den rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis verschoben. Darauf habe sich das Karlspreisdirektorium verständigt, teilte die Stadt Aachen mit. Iohannis äußerte demnach die Hoffnung, dass rasch nach der Eindämmung der Pandemie ein euer Termin gefunden werde. Der Karlspreis gilt als eine der bedeutendsten Auszeichnungen Europas.

10.26 Uhr - Die Regierung in Russland verzeichnet einen Rekordanstieg bei der Zahl der Corona-Infektionen. Gegenüber dem Vortag seien 163 neue Fälle bestätigt worden, heißt es. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungen liege damit bei 658. Die Behörden gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus. Präsident Wladimir Putin will sich noch im Laufe dieses Mittwochs in einer Rede an die Bevölkerung wenden.

10.10 Uhr - In Tokio sind japanischen Medienberichten zufolge mehr als 40 Corona-Infektionen gemeldet worden. Das sei der bislang größte Anstieg binnen eines Tages.

09.50 Uhr - Die Zahl der in Frankreich am Coronavirus verstorbenen Menschen ist nach Angaben des Krankenhausverbandes des Landes deutlich höher als angezeigt. Grund sei, dass die offizielle tägliche Regierungsbilanz nur jene berücksichtige, die in Krankenhäusern sterben. "Die Zunahme der offiziellen Daten ist bereits erheblich, aber die absoluten Zahlen wären zweifellos viel höher, wenn wir zusammenfassen würden, was in Seniorenheimen passiert und wieviele Menschen zuhause sterben", sagte Frederic Valletoux, Präsident des französischen Krankenhausverbandes, im France Info Radio.

09.18 Uhr - Die Coronavirus-Pandemie ist nun auch im Bürgerkriegsland Libyen angekommen. Es sei "eine erste Ansteckung mit dem Coronavirus in Libyen" zu verzeichnen, teilte der Gesundheitsminister der von der UN anerkannten Einheitsregierung in Tripolis, Ehmed Ben Omar, mit. Der Chef des Nationalen Zentrums für Seuchenkontrolle, Badreddin al-Nadschar, sagte, der Patient sei vor einer Woche aus Saudi-Arabien via Tunesien nach Libyen zurückgekehrt. Die Risiken durch die Corona-Pandemie sind in dem nordafrikanischen Land besonders besorgniserregend. Durch den Bürgerkrieg ist das öffentliche Gesundheitssystem extrem geschwächt.

09.09 Uhr -  "Wir erleben eine Krise, die in der Geschichte der Bundesrepublik ohne Vorbild ist", sagt Bundesfinanzminister Olaf Scholz zu Beginn der Bundestagsdebatte über das Hilfspaket. Sie zeige, wie verletzlich jeder sei. "Das was wir jetzt brauchen, ist Solidarität." Deutschland stehe auch an der Seite seiner europäischen Partner. "Das ist keine Sache für uns allein. Wir stehen zusammen."

08.49 UhrIn Südafrika ist die Zahl der Corona-Infektionen auf 709 gestiegen. Am Vortag seien es noch 554 Infektionen gewesen, sagte Gesundheitsminister Zweli Mkhize dem Fernsehsender SABC. Bislang gibt es demnach keine Todesopfer, zwei Menschen würden aber auf der Intensivstation behandelt. Nachdem es sich zunächst um "importierte Fälle" gehandelt habe, seien nun verstärkt Ansteckungen im Land selbst zu beobachten, sagte der Minister. "Es gibt viele Ansteckungen vor Ort", betonte er. Südafrika ist derzeit das am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land auf dem afrikanischen Kontinent.

8.47 UhrIn China ist die wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verhängte Abriegelung der Provinz Hubei weitgehend aufgehoben worden. Seit Mitternacht (Ortszeit) dürfen die meisten Bewohner von Hubei wieder aus der Provinz ausreisen. Voraussetzung ist, dass sie gesund sind. Die chinesischen Behörden meldeten keine neuen Coronavirus-Patienten, die sich innerhalb Chinas angesteckt haben. Allerdings wurden nach Angaben der Nationalen Gesundheitskommission 47 Infizierte registriert, die aus dem Ausland in die Volksrepublik eingereist sind. 

7.52 UhrAn den Finanzmärkten in Japan und Südkorea haben die Aktienkurse im Gefolge der Gewinne in den USA ihren Weg nach oben fortgesetzt. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte an der asiatischen Leitbörse in Tokio legte um 1454,28 Punkte oder 8 Prozent auf einen Schlussstand von 19.546,63 zu. Auch am Börsenplatz Seoul sorgte die positive Reaktion der Anleger auf die wegen der Coronavirus-Pandemie aufgelegten Konjunkturpakete der Länder den zweiten Tag in Folge für ein Kursfeuerwerk. Der Leitindex Kospi lag 5,9 Prozent im Plus und schloss bei 1704,76.

07.13 Uhr - Die Zahl der Infektionen in Deutschland ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) um 4191 auf 31.554 gestiegen. Die Zahl der Toten habe um 36 auf 149 zugenommen, teilt das Institut unter Verweis auf Daten von Mittwoch, 0.00 Uhr, mit.

6.24 Uhr - Die US-Regierung hat sich nach eigenen Angaben mit den Senatoren auf ein Hilfspaket zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie geeinigt. "Wir haben ein Abkommen", sagte Präsidialamtssprecher Eric Ueland. Verhandelt wurde seit Tagen über ein Paket, das einen Umfang von zwei Billionen Dollar haben könnte. 

6.23 UhrIsrael hat wegen der Ausbreitung des Coronavirus die Ausgangsbeschränkungen im Land weiter verschärft. Die israelische Regierung beschloss nach Medienberichten in der Nacht zum Mittwoch weitere Notstandsmaßnahmen: Demnach sollen die Menschen sich grundsätzlich nur in einem Radius von bis zu 100 Metern von ihrem Zuhause entfernen. Ausnahmen sind unter anderem essentiell wichtige Arbeitsplätze, Lebensmitteleinkäufe und ärztliche Behandlungen. Banken und Tankstellen sollen geöffnet bleiben. Öffentliche Verkehrsmittel sollen jedoch stark eingeschränkt und sportliche Aktivitäten draußen verboten werden. Die neuen Anweisungen sollten am Mittwochabend in Kraft treten.

05.51 UhrAls Folge der Corona-Krise nimmt Kurzarbeit drastisch zu. "Allein in der vergangenen Woche haben 76.700 Betriebe angekündigt, Kurzarbeit in Anspruch nehmen zu wollen", sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der Bedarf sei enorm. "Das wird bei weitem nicht das Ende der Fahnenstange sein", sagte der Minister. Betroffen seien alle Bundesländer und nahezu alle Branchen. 

Kurzarbeit bei Volkswagen durch Corona-Krise
In vielen Industriezweigen muss auf Kurzarbeit umgestellt werdenBild: picture-alliance/dpa/C. Gateau

04.10 Uhr - Die Kultusminister der Bundesländer wollen an diesem Mittwoch über das weitere Vorgehen bei den anstehenden Schulabschlussprüfungen in der Corona-Krise beraten. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ist für den Mittag eine Schaltkonferenz geplant, bei der es um das Durcheinander bei diesem Thema gehen soll. Während Hessen und Rheinland-Pfalz weiter Abiturprüfungen stattfinden lassen, haben andere Länder das Abi und andere Abschlussprüfungen verschoben. Schleswig-Holstein will die Prüfungen sogar ganz ausfallen lassen. 

03.14 Uhr - Südkorea kündigt an, die Grenzkontrollen für Reisende aus den Vereinigten Staaten bis Freitag zu verschärfen. Die Regierung in Seoul hatte bereits strenge Kontrollen für Besucher aus Europa, China, Italien und dem Iran eingeführt. Einreisende aus den betroffenen Ländern wurden zur Installation einer App verpflichtet, mit der verfolgt wird, ob sie Symptome wie Fieber entwickeln. Zusätzlich trat am vergangenen Donnerstag eine zweiwöchige obligatorische Quarantäne für alle Langzeitankömmlinge aus Europa in Kraft. Premierminister Chung Sye-kyun sagt, dass ähnliche Maßnahmen für Einreisende aus den Vereinigten Staaten spätestens am Freitag umgesetzt werden sollten.

2.58 Uhr US-Präsident Donald Trump hat Südkorea nach Angaben des Präsidialamts in Seoul um die Lieferung medizinischer Ausrüstung für die Bekämpfung des Coronavirus-Ausbruchs in den USA gebeten. Insbesondere an Test-Kits sei er interessiert. Die Bitte sei bei einem Telefongespräch mit Präsident Moon Jae In ausgesprochen worden. Moon habe seine größtmögliche Unterstützung zugesagt, falls genügend Ausrüstung vorhanden sei. 

02.37 Uhr - Der rechtsradikale brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hält die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus für "Hysterie". In einer Ansprache an die Nation fordert er die Bürgermeister der abgeriegelten Städte Rio de Janeiro und Sao Paulo auf, "zur Normalität zurückzukehren". Bolsonaro wird zunehmend wegen seines Umgang mit dem Virus, das er als "Fantasie" und "kleine Grippe" bezeichnet, kritisiert. Er sagt, die schreckliche Situation in Italien werde sich in Brasilien wegen der jüngeren Bevölkerung des lateinamerikanischen Landes und des wärmeren Klimas nicht wiederholen. Ihm selbst als ehemaligem Sportler würde Corona nichts ausmachen.

Videostill - Rede Jair Bolsonaro
Wissenschaft scheint nicht seine Sache zu sein - Für Brasiliens Präsident Bolsonaro ist das Virus nur eine "Fantasie"Bild: YouTube/TV BrasilGov

2.34 Uhr - In Demokratischen Republik Kongo ist wegen der Coronavirus-Pandemie der Notstand ausgerufen worden. Die Hauptstadt Kinshasa ließ Präsident Félix Tshisekedi abriegeln, wie er in einer Fernsehansprache sagte. Reisen aus Kinshasa in die Provinzen des Landes sowie in umgekehrter Richtung sind untersagt. Die Grenzen des zentralafrikanischen Staates werden laut Tshisekedi weitgehend geschlossen. Nur noch Frachttransporte über Land, per Schiff und Flugzeug sind über die Landesgrenzen erlaubt. In der Demokratischen Republik Kongo zählten die Behörden bislang 45 Infektions- sowie drei Todesfälle durch die Pandemie. Alle diese Fälle traten in Kinshasa auf. In mehreren anderen afrikanischen Staaten waren bereits zuvor Reisebeschränkungen verhängt worden, darunter im Senegal, in der Elfenbeinküste und in Südafrika. 

01.59 Uhr - Neuseeland ruft den Notstand aus. Ab Mitternacht (Ortszeit) sei das Land mit einer vollumfassenden Ausgangssperre belegt, erklärt die Regierung. Das Land hatte Stand Mittwoch 47 neue Fälle bestätigt. Die neuseeländische Generaldirektorin für Gesundheit, Dr. Ashley Bloomfield, sagte auf einer Pressekonferenz, dass die Zahl der Fälle noch mindestens 10 Tage weiter steigen würden, bis eine Trendwende erkennbar sei.

01.47 Uhr - In China geht den Behörden zufolge die Zahl der neu bestätigten Coronavirus-Fälle zurück. Sie fallen von 78 am Vortag auf 48, wie das Gesundheitsamt mitteilt. Alle seien Reisende aus dem Ausland. Damit steigt die Gesamtzahl der bestätigten Fälle auf den chinesischen Festland auf 81.218, die Todesfälle summierten sich um weitere vier auf 3281.

01.02 Uhr - Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) warnt vor einer Zunahme der Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in der Corona-Krise: "Sorgen um die Gesundheit, Existenzängste, wenig Ablenkungsmöglichkeiten und viel Zeit auf engem Raum können für Familien zur enormen Belastung werden", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Druck und Konflikte können gerade in ohnehin besonders belasteten Familien auch in Gewalt gegen Kinder und Jugendliche münden." 

 

Berlin | Bundesfamilienministerin Franziska Giffey SPD
Auch wenn sie hier lächelt - Familienministerin Giffey sorgt sich in der Corona-Krise um die KinderBild: imago-images/snapshot/F. Boillot

00.32 Uhr - US-Außenminister Mike Pompeo verschärft seine Kritik am Umgang Chinas mit dem Ausbruch des Coronavirus. Er behauptet, dass die kommunistische Partei weiterhin der Welt Informationen vorenthalte, die benötigt würden, um das Virus aufzuhalten. In einem Interview mit der Radiosendung "Washington Watch" wiederholt Pompeo frühere Vorwürfe, dass Pekings Verzögerung beim Offenlegen von Informationen beim ersten Auftreten des Virus Risiken für die Menschen weltweit geschaffen habe. Dieses Verhalten habe "wirklich Tausende von Leben aufs Spiel gesetzt". "Meine Sorge ist, dass durch diese Vertuschung, diese Desinformation, der Welt immer noch die Informationen fehlen, die sie braucht, um weitere Fälle oder eine Wiederholung einer solchen Epidemie zu verhindern", fügte Pompeo hinzu.

0.23 Uhr - Die Regierung in Italien hat die Strafen für Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie drastisch erhöht. Wer positiv auf das Coronavirus getestet sei, sich vorsätzlich nicht an die Quarantäneauflage halte und die Wohnung verlasse, könne mit Gefängnis von einem bis zu fünf Jahren bestraft werden, hieß es in Rom.

00.08 Uhr - Der ehemalige bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende, Edmund Stoiber, ist davon überzeugt, dass Deutschland den wirtschaftlichen Einbruch infolge der Corona-Krise rasch überwinden wird. Stoiber erinnert in der Zeitung "Bild" (Mittwochsausgabe) daran, wie Deutschland in der Finanzkrise vor zehn Jahren fünf Prozent des Bruttosozialprodukts eingebüßt habe. Ein Jahr später habe man das bereits wieder aufgeholt gehabt. Stoiber: "Das macht mich optimistisch, dass wir auch diese Krise meistern werden."

00.00 Uhr - NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) nennt das Ende der Osterferien in seinem Bundesland (18. April) als Richtpunkt für die Corona-Maßnahmen. Bei "BILD live" sagte Laschet: "Wir haben alle Maßnahmen befristet bis zum 19. April." Wenn die Infektionszahlen runtergingen, sei "Ende der Osterferien der Entscheidungspunkt". Allerdings könne man nicht spekulieren, "weil die Maßnahmen erst einmal wirken müssen". Und: Man könne "eine naturwissenschaftliche Frage nicht politisch entscheiden". Er warnte vor Gefahren für die Wirtschaft. Wenn etwa die Automobilproduktion stillstehe, dann werde das "ein Land nicht lange aushalten".

mm/haz/as/an (alle Agenturen, RKI, Johns-Hopkins-Universität))