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Cristiano Ronaldo: Weltfußballer 2013

Calle Kops (sid/dpa)13. Januar 2014

Der Portugiese zeigt sich bei der Gala des Weltverbandes FIFA in Zürich zu Tränen gerührt. Mit Jupp Heynckes und Silvia Neid erhalten zwei Deutsche die Auszeichnung zum Trainer des Jahres.

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Preisverleihung Weltfußballer 2013 Cristiano Ronaldo (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Fabrice Coffrini/AFP/Getty Images

Ronaldo setzt sich durch

Franck Ribéry hat bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres 2013 Cristiano Ronaldo den Vortritt lassen müssen. Der portugiesische Superstar von Real Madrid setzte sich bei der FIFA-Gala in Zürich gegen Bayern-Profi Ribéry und Vierfachsieger Lionel Messi vom FC Barcelona durch. Für Ronaldo ist es die zweite Auszeichnung als Weltfußballer des Jahres nach 2008. Erstmals bekam er für diesen Titel auch den begehrten Ballon d'Or. Von 2009 bis 2012 hatte sich Ronaldo jeweils Messi geschlagen geben müssen.

Cristiano Ronaldo überzeugte im vergangenen Jahr durch seine individuelle Klasse. Für Real Madrid erzielte er insgesamt 69 Tore. Eindruck machte er auch mit seinen Treffern für Portugals Nationalmannschaft, die er mit vier Toren im Playoff gegen Schweden praktisch im Alleingang noch zur WM 2014 nach Brasilien schoss. "Es ist schwierig zu beschreiben, was ich gerade fühle. Es ist großartig, diesen Ballon d'Or gewonnen zu haben. Es ist ein sehr emotionaler Moment für mich", sagte Ronaldo, der mit seinem Sohn auf der Bühne stand und zu Tränen gerührt zunächst keine Worte fand. "Ich möchte meiner Familie danken", sagte Ronaldo: "Ich kann kaum sprechen. Vielen Dank."

Nadine Angerer ist Weltfußballerin

Nadine Angerer auf der Bühne in Zürich (Foto: Martin Rose/Bongarts/Getty Images)
Nadine Angerer gewohnt locker auch in ZürichBild: Getty Images

Zur Weltfußballerin des Jahres 2013 ist Nadine Angerer gewählt worden. Der Europameisterin wurde als zweite Deutsche nach Birgit Prinz (2003 bis 2005) und erste Torhüterin überhaupt die Ehre zuteil. Abby Wambach aus den USA und die bereits fünfmal geehrte Brasilianerin Marta hatten ebenfalls in der Endauswahl gestanden. "Ich bin überrascht und stolz und dankbar", erklärte Angerer, die wie gewohnt mit Hut auf die Bühne gekommen war, und dankte "als allererstes meiner Mannschaft, die es mir leicht gemacht hat." Auch Torhütertrainer Michael Fuchs erhielt lobende Worte, "weil er mich immer wieder auf ein Niveau bringt, an das ich selbst nicht mehr geglaubt habe." Auch ihrer Familie und ihren Freunden dankte Angerer ausdrücklich.

Trainer des Jahres

Nach seinem Triple-Triumph mit dem FC Bayern ist Jupp Heynckes als Welttrainer des Jahres 2013 ausgezeichnet worden. Der 68-Jährige erhielt mehr Stimmen als Manchester Uniteds Ex-Coach Sir Alex Ferguson und Jürgen Klopp von Borussia Dortmund. Heynckes ist der erste deutsche FIFA-Welttrainer. "Ich freue mich, dass ich meine Karriere mit einer solchen Auszeichnung krönen kann. Das ist etwas, was ich mir vor zehn Jahren nicht erträumt hätte", sagte Heynckes mit leicht brüchiger Stimme. "Man sollte nicht so vermessen sein, zu glauben, dass man den Erfolg alleine geschafft hat", ergänzte der gebürtige Mönchengladbacher: "Man braucht einen Top-Klub mit Kompetenz im Präsidium, Top-Spielern und einem funktionierenden Trainerteam. Bei den Menschen, die immer im Schatten ihre Arbeit verrichteten, aber genauso wichtig sind wie der Headcoach, möchte ich mich besonders bedanken."

Jupp Heynckes spricht auf der Bühne der Gala des Fußball-Weltverbandes FIFA in Zürich (Foto: OLIVIER MORIN/AFP/Getty Images)
Gerührt bedankt sich Jupp Heynckes für die Auszeichnung zum "Welttrainer 2013"Bild: Olivier Morin/AFP/Getty Images

Auch bei den Frauen ging der Preis an eine Deutsche: Bundestrainerin Silvia Neid wurde erneut zur besten Fußball-Trainerin der Welt gekürt. Die 49-Jährige wurde wie 2010 mit der Auszeichnung des Weltverbandes bedacht. Neid wurde besonders für den Erfolg der deutschen Fußball-Frauen bei der EM 2013 in Schweden geehrt. "Ich freue mich über die Auszeichnung und sehe sie als Anerkennung für den gesamten deutschen Frauenfußball", sagte Neid. Sie dankte ihren Spielern und dem DFB: "Ein Trainer kann nur so einen guten Job machen, wenn er so einen guten Arbeitgeber hat, wie ich es habe."

Zwei Deutsche in Mannschaft des Jahres

Die Weltfußballmannschaft 2013 (oben l.-r.) Lionel Messi, Zlatan Ibrahimovic, Cristiano Ronaldo, Franck Ribery, Xavi, (vorne l.-r.) Dani Alves, Thiago Silva, Sergio Ramos, Philipp Lahm und Manuel Neuer auf der Bühne (Foto: FABRICE COFFRINI/AFP/Getty Images)
Die Weltmannschaft 2013 mit Ribéry, Lahm und NeuerBild: Fabrice Coffrini/AFP/Getty Images

Zur "Mannschaft des Jahres" gehören drei Profis von Triple-Gewinner Bayern München. In Kapitän Philipp Lahm und Torwart Manuel Neuer schafften es dabei nach den "Nullrunden" der vergangenen Jahre zwei deutsche Nationalspieler in die Welt-Auswahl. Superstar Franck Ribery komplettiert die Bayern-Delegation. "Das Größte für uns war, in London Champions-League-Sieger zu werden", sagte Neuer, der zusammen mit Lahm und Ribery die Auszeichnung persönlich entgegennahm.

Im Vorjahr wurde die Weltauswahl ausschließlich von Spielern aus der spanischen Primera Division gebildet. Auch 2013 gibt die spanische Eliteliga den Ton an und stellt in Sergio Ramos (Real Madrid), Dani Alves, Andres Iniesta, Xavi, Lionel Messi (alle FC Barcelona) und Cristiano Ronaldo (Real Madrid) sechs Akteure. Komplettiert wird die Auswahl von Thiago Silva und Zlatan Ibrahimovic von Paris St. Germain.

Pelé für sein Lebenswerk geehrt

Pele trocknet sein Gesicht von den Tränen auf der Bühne in Zürcih (Foto: OLIVIER MORIN/AFP/Getty Images)
Auch Pelé wischt sich die Freudentränen aus dem GesichtBild: Olivier Morin/AFP/Getty Images

Brasiliens Fußballidol Pelé wurde mit einer bislang einmaligen Sonderausgabe des Ballon d'Or für sein sportliches Lebenswerk geehrt. Der Weltmeister von 1958, 1962 und 1970 erhielt die Auszeichnung von FIFA-Präsident Joseph Blatter. "Es ist an der Zeit, dass man einen besonderen Spieler erwähnt. Es ist der erste Ehrenpreis. Es gibt viele Namen, aber wenn man an Fußball denkt, gibt es einen, der alle turmhoch überragt", sagte Blatter.

Von den Gala-Gästen bekam Pelé stehende Ovationen, der Geehrte verteilte zu Tränen gerührt Luftküsse in den Saal. "Ich habe meiner Familie versprochen, nicht zu weinen. Dieses Versprechen konnte ich nicht halten", sagte er. "Jetzt habe ich meine Pokalsammlung komplettiert. Das gefällt mir. Dankeschön", sagte Pelé. Es ist das erste Mal, dass ein nicht mehr aktiver Spieler mit einem Ballon d'Or ausgezeichnet wurde.

Tor des Jahres

Der Schwede Zlatan Ibrahimovic von Paris Saint-Germain ist vom Fußball-Weltverband FIFA für das Tor des Jahres ausgezeichnet worden. Der exzentrische Superstar wurde für seinen spektakulären Fallrückzieher aus gut 30 Metern im Länderspiel gegen England am 14. November 2012 (4:2) mit dem Puskas-Preis geehrt. Weil der Treffer nicht mehr in der Wahlperiode für die FIFA-Wahl 2012 gefallen war, stellte der Weltverband das Tor für 2013 zur Abstimmung.