Das schwierige Zusammenleben von Mensch und Bär in Spanien
In Spaniens autonomer Gemeinschaft Kastilien und León sorgen Spezialpatrouillen für den Schutz der iberischen Braunbären - Misstrauisch beäugt von der dortigen Bevölkerung.
Bäriger Besuch am Gartenzaun
Spaniens Braunbären, die einst fast ausgestorben waren, verirren sich heutzutage so oft in die Bergdörfer im Norden des Landes, dass die Regionalregierung von Kastilien und León eine Patrouille eingerichtet hat, damit Tiere auf der Pirsch gemeldet werden können.
Immer unter Beobachtung
Experten und Tierärzte der örtlichen Behörden überwachen die Berge, in denen iberische Braunbären leben. Um das Verhalten der Bären besser zu verstehen, stehen auch ferngesteuerte Käfige zur Verfügung, um einzelne Bären einzufangen, damit sie mit einem GPS-Halsband ausgestattet werden können.
Nur präpariert ungefährlich
Ein ausgestopfter Braunbär im Haus des Naturparks Palentine Mountain in Cervera de Pisuerga. Ausgewachsene Bären können bis zu 250 Kilo wiegen und zwei Meter messen. Sie werden bis zu 30 Jahre alt. Vor drei Jahrzehnten gab es in Spanien nur noch 60 Bären, heute sind es mehr als 400. Die größere Anzahl von Bären führt jedoch zu häufigeren Begegnungen mit Menschen.
In die Falle getappt
Mit solchen Fallen werden die Bären vorübergehend eingefangen, ohne andere Tiere zu gefährden. "Wir wollen jederzeit und in Echtzeit überwachen, um schnell handeln zu können und das Zusammenleben der Bären mit Menschen zu verbessern", sagt David Cubero, Koordinator des Braunbärenfang- und Funkmarkierungsplans.
Bestens betreut
Wenn die Bären erst einmal in die Falle getappt sind, werden sie von einem Tierarzt betäubt. Bevor das GPS-Halsband angelegt wird, werden die Tiere vermessen und medizinisch untersucht, wobei alle Körperfunktionen genau überwacht werden.
Bei Anruf Bär
Wenn Einheimische einen Bären sehen, wird ihnen geraten, die Ranger zu rufen und Ruhe zu bewahren. Um die Sorgen der Anwohner zu zerstreuen, ist schnelles Handeln erforderlich. Sobald die Mitarbeiter einen Anruf auf ihrer 24-Stunden-Hotline erhalten, schnappen sie sich Walkie-Talkies, Gummiball-Schrotflinten und Ortungsgeräte und eilen los, um die Bären mit Warnschüssen zu vertreiben.
Sorgen um Leib und Gemüse
Angeles Orallo und ihr Ehemann Valentin Ruiz Barreiro, hier in ihrem Haus in Villarino, machen sich Sorgen um die Entwicklung der Bärenpopulation - und sind damit nicht alleine. "Wir sind ältere Menschen. Die Tatsache, dass wir keinen ruhigen Spaziergang machen können, ist traurig", sagt die 73-jährige Orallo, die Bären aus ihrem Gemüsegarten fernhalten möchte.
Die Kontrolle behalten
Daniel Pinto vom Überwachungsprogramm beim Versuch, mit einem GPS-Ortungsgerät einen Bären aufzuspüren. Ziel sei es, Lösungen für die Schutzherausforderungen zu finden, mit denen man sich bei Bären konfrontiert sieht - vor allem in städtischer Umgebung. Es geht darum, die Kontrolle über die Bären zu behalten.