ZERO-Künstlerhaus erwacht zu neuem Leben
11. April 2017Es waren die deutschen Künstler Heinz Mack und Otto Piene, die 1958 in ihrem Atelier in der Gladbacher Straße in Düsseldorf die Künstlergruppe ZERO gründeten. Kurz darauf stieß auch der Nagelkünstler Günther Uecker dazu. In ihre Räume soll jetzt das Archiv der 2008 gegründeten "ZERO Foundation" und eine öffentliche Bibliothek einziehen. Außerdem sollen die Atelierräume für Ausstellungen und als Versuchslabor junger Künstler genutzt werden.
Mit ZERO markierten die Maler und Bildhauer vor fast 60 Jahren einen Neuanfang, eine künstlerische "Stunde Null" nach dem Zweiten Weltkrieg. Tradierte Kunstprinzipien wollten sie hinter sich lassen.
ZERO wollte einen künstlerischen Neuanfang
Im Zentrum ihrer Formen- und Bildsprache standen Licht und Bewegung. Damit revolutionierte ZERO, gemeinsam mit parallel entstandenen Gruppierungen und Künstlerkollegen in Italien, Frankreich, Belgien und den Niederlanden die Kunst der Nachkriegszeit.
Was in Düsseldorf seinen Anfang nahm, entwickelte sich im Laufe eines Jahrzehnts zu einer der wichtigsten Avantgarde-Bewegungen des 20. Jahrhunderts. ZERO zog dann in die ehemalige Möbelfabrik in der Hüttenstraße um, wo Otto Piene, auch als sich die ZERO-Bewegung 1966 auflöste, bis zu seinem Tod 2014 wohnen blieb.
Eine halbe Million Euro wollen die ZERO-Stiftung und Sponsoren jetzt in die Sanierung des Atelierhauses stecken. Im Mai 2018 wird die Stiftung dann in der Hüttenstrasse einziehen. Einstweilen gibt es bei einem Tag der offenen Tür am 23. April noch Gelegenheit, die Räume im Original zu besichtigen, inklusive des verblichenen Klingelschildes von Otto Piene.
sd/suc (dpa/ZERO-Foundation/Museum Kunstpalast)