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Delivery Hero beißt ein Stück von Gorillas ab

19. Oktober 2021

Delivery Hero steigt beim Lebensmittellieferanten Gorillas ein. Der Restaurant-Lieferdienst investiert in das erst im vergangenen Jahr gegründete Berliner Startup und bekommt dafür acht Prozent der Anteile.

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Logo des Lieferdienstes Delivery Hero an einer Glasscheibe der Berliner Zentrale
Bild: picture-alliance/dpa/B. Pedersem

Für 235 Millionen US-Dollar (200 Millionen Euro) sei in einer Finanzierungsrunde ein Minderheitsanteil an dem Berliner Unternehmen erworben worden, teilte Delivery Hero am Dienstagmorgen mit. Damit hält die Lieferplattform nun acht Prozent an Gorillas, wie es weiter hieß. "Diese Investition untermauert unsere globalen Ambitionen und die Möglichkeiten, die die Branche bietet", sagte Gorillas-Gründer Kagan Sümer.

Insgesamt konnte Gorillas laut Mitteilung von der Investorengruppe zu der auch der chinesische Technologiekonzern Tencent gehört, eine Milliarde US-Dollar einsammeln. Die Unternehmensbewertung lag demnach vor dem frisch eingesammelten Geld ("Pre-Money-Bewertung") bei 2,1 Milliarden US-Dollar.

Zweistellige Wachstumrsaten

Das Startup verspricht Lieferung von Supermarktware binnen weniger Minuten, allerdings gilt das oft nur für ganz bestimmte Teilen von Großstädten. Auch Delivery Hero hat mit seiner Marke Foodpanda ein ähnliches Angebot im Portfolio.

Deutschland | Lieferdienste | Niklas Östberg von Delivery Hero
Delivery-Hero-Chef Niklas Östberg: "Delivery Hero ist auf einer Mission, Quick-Commerce weltweit voranzutreiben". Bild: Delivery Hero

Das Berliner Unternehmen Gorillas Technologies GmbH hat in neun Ländern ein Netz von 140 Lagern in großen Städten aufgebaut und verspricht eine Lieferung mit Fahrradkurieren innerhalb von zehn Minuten. In den vergangenen sechs Monaten habe Gorillas insgesamt 4,5 Millionen Bestellungen ausgeliefert.

"Delivery Hero ist auf einer Mission, Quick-Commerce weltweit voranzutreiben, und wir sehen in Gorillas einen der führenden Anbieter in Europa und den USA, begründete Delivery-Hero-Chef Niklas Östberg den Einstieg. Gorillas Umsatz wachse monatlich mit zweistelligen Raten.

Proteste in Berlin gegen die Arbeitsbedingungen beim Lieferdienst Gorillas
Proteste in Berlin gegen die Arbeitsbedingungen beim Lieferdienst GorillasBild: picture alliance/dpa

Zweifelhafte Arbeitsbedingungen

Gorillas hatte zuletzt vor allem durch einen seit  Monaten andauernden Streit um die Arbeitsbedingungen auf sich aufmerksam gemacht. Dabei hatte die Firma Schlagzeilen gemacht, als sie nach einem wilden Streik in Berlin gut zwei Dutzend Fahrer entließ.

Ein Zusammenschluss von Mitarbeitern, das Gorillas Workers Collective, kritisiert unter anderem befristete Verträge, mangelnde Ausrüstung für Fahrer sowie eine schlechte Dienstplanung. Gorillas betont stets, die Kritik ernst zu nehmen und viele Punkte bereits verbessert zu haben.

dk/hb (rtr, dpa)