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Demo für umweltverträgliche Agrarpolitik

17. Januar 2015

Gegen Massentierhaltung, Gentechnik und das geplante Freihandelsabkommen mit den USA sind in Berlin Tausende Menschen auf die Straße gegangen. Dazu aufgerufen hatte ein breites Bündnis.

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Anti-TTIP Protest in Berlin (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/F.Bensch

Die Kundgebung zog vom Potsdamer Platz vor das Bundeskanzleramt und verlief nach Polizeiangaben störungsfrei. Aufgerufen hatte ein Bündnis von mehr als 100 Verbänden aus Landwirtschaft, Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutz. Angeführt wurde der Protestzug von mehr als 90 Traktoren. Zu der Demonstration kamen nach Darstellung der Veranstalter 50.000 Menschen. Die Polizei gab die Zahl der Teilnehmer mit 25.000 an.

Absage an industrielle Landwirtschaft

Vor dem Kanzleramt forderten Redner der verschiedenen Organisationen dann unter anderem eine Absage an das Handelsabkommen TTIP zwischen der EU und den USA, einen gesetzlichen Schutz der Land- und Lebensmittelwirtschaft vor der Gentechnik sowie einen Ausbaustopp für Mega-Tierställe. "Das EU-USA-Handelsabkommen TTIP dient einseitig global agierenden Konzernen und wird vielen bäuerlichen Betrieben hier und weltweit die Existenzgrundlage entziehen. Gleichzeitig drohen die Verbraucherstandards gesenkt zu werden", kritisierte Jochen Fritz, Sprecher des Veranstalter-Bündnisses.

Die Demonstranten forderten auch ein weltweites Recht auf Nahrung, gesundes und bezahlbares Essen für alle Menschen, faire Preise sowie artgerechte Tierhaltung. Das Bündnis "Wir haben es satt" hatte bereits in den vergangenen vier Jahren parallel zur "Grünen Woche", der weltweit größten Ernährungsmesse, zu Großdemos aufgerufen.

Bundesverbraucherschutzminister Christian Schmidt (CSU) verteidigte die Freihandelsverhandlungen mit den USA. Damit biete sich auch die Chance, europäische und deutsche Standards sogar zu globalen Standards zu machen. Bei der Lebensmittelsicherheit solle nicht so getan werden, als würde in den USA alles gegessen, "was kreucht und fleucht". "Es ist arrogant von uns Europäern, den amerikanischen Verbrauchern zu unterstellen, sie würde das überhaupt einen Scheißdreck kümmern." Der Minister unterstrich, für Verbraucher müsse zum Beispiel sofort erkennbar sein, ob bei einem Produkt genverändertes Futter verwendet wurde.

qu/gri (dpa, apf, epd)