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Ausschreitungen in Kiew

18. Mai 2013

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist es bei Demonstrationen von Anhängern und Gegnern des Präsidenten Janukowitsch zu Zusammenstößen gekommen.

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Gegner und Anhänger der ukrainischen Präsidenten Janukowitsch gehen aufeinander los (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Junge Männer warfen in Kiew Steine und Wasserflaschen auf eine Kundgebung der Opposition. Sie wurden von Bereitschaftspolizisten abgedrängt, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Gegner von Präsident Viktor Janukowitsch setzten sich zur Wehr und griffen unter anderem ein Fahrzeug an, dessen Insassen führende Oppositionspolitiker verspotteten. Es habe mehrere Verletzte gegeben, teilte die Polizei mit.

Zu den Protesten gegen Janukowitsch hatten die pro-westliche Vaterlandspartei und die liberale Udar des Box-Weltmeisters Vitali Klitschko aufgerufen. Zu den Veranstaltern gehörte auch die rechtsextreme Swoboda-Partei, deren Name im Slawischen für Freiheit steht. Die Opposition gab die Zahl ihrer Demonstranten mit 50.000 an. Die Polizei sprach von 6500 Teilnehmern, Beobachter schätzten 10.000. Redner warfen Janukowitsch Abkehr von Europa vor und forderten die Freilassung von Oppositionsführerin Julia Timoschenko. Die Protagonistin der "Revolution in Orange" und Ex-Ministerpräsidentin ist wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Die Opposition in der Ukraine, aber auch der Westen betrachten das Urteil als politisch motiviert.

Tausende fordern Freilassung von Timoschenko

Die EU will die Unterzeichnung eines Assoziierungsabkommens mit der Ukraine, das für November geplant ist, von demokratischen Fortschritten in der Ex-Sowjetrepublik abhängig machen.

Die "Partei der Regionen" von Janukowitsch hatte zu einer Gegenkundgebung aufgerufen, um gegen einen wachsenden Neo-Faschismus in der Ukraine zu demonstrieren. Zielscheibe war die Swoboda-Partei, die mit dem rechtsextremen Front National in Frankreich und der antisemitischen Jobbik-Bewegung in Ungarn verbündet ist. Sie nannte sich bis vor Kurzen Sozial-Nationale Partei, in Anlehnung an den historischen Nationalsozialismus Adolf Hitlers. Sie bestreitet aber antijüdische oder nazistische Tendenzen. Das Janukowitsch-Lager wirft der Opposition Klüngelei mit Swoboda vor.

wl/gmf (dpa, rtr)