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Gauck im Land von Dschinghis Khan

15. Oktober 2015

Die Mongolei ist die letzte Station der Asienreise des Bundespräsidenten. In Ulan Bator würdigte Gauck die demokratische Entwicklung des Landes als Vorbild für ihre Nachbarstaaten China und Russland.

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Präsident Tsakhia Elbegdorj empfängt Bundespräsident Joachim Gauck in Ulan Bator (Foto:dpa/picture alliance)
Empfang mit militärischen EhrenBild: Reuters/B. Rentsendorj

"Inzwischen ist Ihr Land auch imstande, in der Nachbarschaft ein gutes Beispiel zu geben für faire und freie Wahlen", sagte Bundespräsident Joachim Gauck nach einem Treffen mit Staatspräsident Tsakhia Elbegdorj in der Hauptstadt Ulan Bator. Deutschland habe beeindruckt, dass in dem Land die "Prinzipien der Demokratie beachtet wurden, auch wenn es innenpolitisch (...) nicht immer ganz einfach ist". Die Mongolei habe sich anders als ihre großen Nachbarn China und Russland "für Demokratie und Marktwirtschaft entschieden", fügte Gauck hinzu. Auf diesem Weg wolle die Bundesrepublik das Land unterstützen, "auch wenn das Umfeld schwierig ist".

Bundespräsident Gauck in Ulan Bator (Foto: dpa/picture alliance)
Präsidiales Besichtigungsprogramm in Ulan BatorBild: picture-alliance/dpa/W. Kumm

Als Beispiel nannte Gauck die kulturelle Zusammenarbeit bei archäologischen Projekten, etwa bei den Ausgrabungen in Karakorum, der vom legendären Mongolenherrscher Dschingis Khan im 13. Jahrhundert gegründeten alten Hauptstadt. Dort forschen deutsche und mongolische Wissenschaftler seit 20 Jahren gemeinsam, gefördert mit deutschen Geldern.

Seit 2008 ist das Goethe-Institut in Ulan Bator vertreten, seit 2010 gibt es ein Stipendien-Programm der Bundesregierung, mit dem mongolische Studenten an deutschen Hochschulen studieren können. Gauck besichtigte auch die 2011 gegründete Deutsch-Mongolische Hochschule für Rohstoffe und Technologie. Die Nalaikh "könnte einmal so etwas werden wie das Herzstück der Rohstoffpartnerschaft", sagte der Bundespräsident. Präsident Elbegdorj sagte Gauck eine Verbesserung des Investitionsklimas für Unternehmen aus dem Ausland zu, die unter anderem über die erhebliche Steuerlast klagen.

Die Mongolei mit ihren rund drei Millionen Einwohnern zählt zu den rohstoffreichsten Staaten der Welt, internationale Großkonzerne interessieren sich für die gewaltigen Kohle-, Kupfer- und Goldvorkommen. Der riesige Flächenstaat, vier Mal so groß wie Deutschland, war über Jahrzehnte ein streng kontrollierter Satellit der Sowjetunion. Seit 25 Jahren hat die Mongolei eine demokratische Regierung. Trotz Vorwürfen von Korruption und Vetternwirtschaft gilt das zentralasiatische Land als eine der stabileren Demokratien des früheren Ostblocks.

qu/uh (dpa, afp)