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Der neue Ferrari ist da

19. Februar 2016

Einer fürs Auge ist Sebastian Vettels neuer Dienstwagen auf jeden Fall. Wie gut er für die Attacke auf Mercedes ist, wird sich zeigen. Ferraris Ziel für die kommende Saison, lässt keine Fragen offen.

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Formel 1 neuer Rennwagen Ferrari SF16-H. Foto: PA
Bild: picture-alliance/dpa/Ferrari Press Office/Colombo

Beim Anblick der neuen "Roten Göttin" geriet Sebastian Vettel gleich ins Schwärmen. Schmaler, schnittiger und mit einer Anlehung an die Vergangenheit haben Ferraris Ingenieure und Designer den SF16-H für den Angriff auf die Silberpfeile ausgestattet. "Er sieht toll aus", meinte Vierfach-Weltmeister Vettel mit strahlenden Augen. "Wir hoffen, dass es ein Sieger-Auto ist", sagte Teamchef Maurizio Arrivabene bei der Präsentation am Freitag am Firmensitz in Maranello. Technisch stark überarbeitet, die Nase deutlich kürzer und auch sonst optisch auffallend: Der neue Ferrari erinnert mit seiner Lackierung vor allem auch an den legendären Wagen Niki Laudas Mitte der 70er Jahre.

Rund vier Jahrzehnte später ist die Airbox, der Bereich unmittelbar hinter dem Cockpit, wieder weiß. Direkt am Lufteinlass sind zudem die italienischen Nationalfarben angebracht. "Unser Antrieb ist die Leidenschaft", betonte Arrivabene, der von seinen beiden Piloten in einem Einspieler vor der Präsentation mit einem Straßen-Ferrari abgeholt wurde. "Wir sind spät dran", rief er grinsend seinen weltmeisterlich dekorierten Chauffeuren zu, die ihn zur Präsentation brachten. Vettel gewann von 2010 bis 2013 viermal nacheinander mit Red Bull den WM-Titel, Räikkönen ist noch immer der bis dato letzte Ferrari-Weltmeister (2007). Neun Jahre nach dem Meisterstück des Finnen will das deutsch-finnische Duo für die Wachablösung sorgen und Mercedes mit Dreifach-Champion Lewis Hamilton und Zweifach-Vize Nico Rosberg stoppen.

Hingucker in rot und weiß

Niki Lauda im Scuderia Ferrari 1975. Foto: PA
Niki Lauda im Scuderia Ferrari 1975. Die Ähnlichkeit zum Ferrari 2016 ist nicht zu übersehen.Bild: Getty Images/Tony Duffy/Allsport

Von diesem Montag an treffen die Hauptakteure der vergangenen und vermutlich auch der kommenden Saison wieder aufeinander, wenn auf dem Grand-Prix-Kurs bei Barcelona Teil eins der insgesamt achttägigen Testfahrten startet. "Montagabend können wir ein bisschen mehr sagen", kündigte Arrivabene mit Blick auf das Potenzial des Hinguckers in rot und weiß an. Dann wird auch der neue Silberpfeil erstmals zu sehen sein, am Freitag sollte ihn Rosberg aber schon mal fern der Öffentlichkeit fahren. Am 20. März erlöschen dann die Roten Ampeln im Albert Park von Melbourne zum ersten von insgesamt 21 Rennen.

Nachdem 2015 nur ein Lehrjahr nach tiefgreifenden personellen Umstellungen, auch mit der Ankunft von Vettel war, scheuten die Scuderia-Protagonisten diesmal nicht mehr mit klaren Kampfansagen an Mercedes. "Vergangenes Jahr sind wir Zweiter geworden. Es ist ein weiterer Schritt, hoffentlich hilft uns das Auto, diesen zu gehen", meinte Vettel. "Wir wollen bis zum Ende um die WM kämpfen", betonte Arrivabene. Allerdings wisse er, dass das nicht einfach werde: "Unsere Konkurrenz schläft ja nicht." Drei Siege holte die Scuderia in der vergangenen Saison durch Vettel. Der 28 Jahre alte, gebürtige Heppenheimer schraubte seine Erfolgsbilanz in der Motorsport-Königsklasse damit auf 42 Rennsiege hoch. Keinem anderen Fahrer im Feld gelang es ansonsten, Hamilton oder Rosberg zu bezwingen.

jhr/ck (sid, dpa)