Der Traum vom Achtelfinale
22. Juni 2018Mit einem zufriedenen Lächeln klatschte Gernot Rohr erleichtert seine Super Eagles um den strahlenden Ahmed Musa ab. Mit einem Doppelpack eröffnete Wirbelwind Musa Nigeria und seinem deutschen Trainer gute Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale in Russland. "Wir sind zurück. In der ersten Hälfte waren wir nicht gut, in der zweiten aber schon", sagte Rohr nach dem 2:0 (0:0) am Freitag gegen enttäuschende Nordeuropäer. "Meine Spieler haben verstanden, dass sie kämpfen müssen. Wir haben den Sieg verdient." Im Optimalfall kann Nigeria schon mit einem Remis zum Abschluss gegen Vizeweltmeister Argentinien die Gruppenphase überstehen. Dank Musa, der nun auch in Argentinien viele Fans haben dürfte.
Musa hält Argentinien im Turnier
Weil der Flügelstürmer gegen Island zweimal traf und Nigeria den Sieg bescherte, hält er auch den zweimaligen Weltmeister in Gruppe D am Leben. Für Argentinien um Superstar Lionel Messi ist das Erreichen der K.-o.-Runde nach der blamablen Niederlage gegen Kroatien jetzt wieder wahrscheinlicher.
Musa schockte mit seinen beiden Treffern (49./75. Minute) in Wolgograd die vor allem offensiv wenig überzeugenden Wikinger. "Ich danke meinen Kollegen, weil sie mich unterstützen. Wir haben heute alle glücklich gemacht", meinte Musa.
Spielerisch war das Match bis zur Pause eine echte Enttäuschung, denn beide Teams wollten nichts riskieren. Während Island mit langen Bällen glücklos agierte, wirkten die Super Eagles konfus und fanden keinen Weg zum gegnerischen Tor. Wie aus dem Nichts nutzte Musa dann den ersten Konter der zweiten Halbzeit zur Führung für die Afrikaner. Der Stürmer von ZSKA Moskau nahm eine Flanke artistisch an und ließ Islands Schlussmann Hannes Thór Halldórsson keine Chance. Nigeria stand vor vier Jahren im WM-Achtelfinale und könnten es jetzt zum vierten Mal schaffen. Dank Musa, der mit seinem nunmehr vierten WM-Tor der absolute Rekordtorschütze der Super Eagles ist.