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Gesellschaft

Deutsche Bahn bestellt keine ICE 4 mehr

4. April 2019

Schlechte Nachrichten bei der Deutschen Bahn: Der Konzern nimmt vorerst keine weiteren Züge der modernsten ICE 4 Flotte ab. Das gefährdet den größten Auftrag in der Geschichte des Konzerns - und die Pünktlichkeitsziele.

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Deutschland 2016 | ICE 4 im Bahnbetriebswerk
Bild: picture-alliance/dpa/M. Gambarini

An den Zügen habe man Fehler an den Schweißnähten gefunden, teilte der Konzern mit. Ganz aus dem Verkehr werde die Bahn die Züge aber nicht ziehen." Alle ICE-4-Fahrzeuge waren und sind jederzeit sicher", betonte das Unternehmen. Es forderte die Hersteller Bombardier und Siemens auf, die Wagen im Rahmen der Gewährleistung auszubessern.

Derzeit sind 25 ICE-4-Züge in Betrieb. Wie viele davon von den mangelhaften Schweißnähten betroffen sind, teilte die Bahn nicht mit. Der "Spiegel" berichtet von betroffenen 15 Wagen, die bereits in Gebrauch sind. Wegen der Reparatur sollen sie "über Monate" ausfallen. Siemens teilte hingegen mit: "Es ergeben sich aktuell keine Auswirkungen auf diese im Einsatz befindlichen Züge."

Dringend benötigter Auftrag

Für die Bahn wiegt der Ausfall weiterer ICE 4 Züge schwer. Es ist der größte Auftrag in der Konzerngeschichte. Die neuen Züge sollten mehr Komfort und Zuverlässigkeit bieten. Seit Dezember 2017 sind die ersten Züge der neuesten Generation auf den Gleisen. Vereinbart ist, dass bis zum Jahr 2023 insgesamt 119 Züge geliefert werden. Der Gesamtauftrag umfasst sechs Milliarden Euro. Der Fertigungsfehler an dem ICE 4 könnte langfristig dazuführen, dass die Züge häufiger gewartet werden müssen.

Das Flaggschiff ICE 4 sollte eigentlich Verspätungen und Ausfälle verringern. Wegen Unpünktlichkeit sieht sich der Konzern immer wieder harter Kritik ausgesetzt. Nach Bahn-Angaben kam im Februar jeder fünfte ICE oder IC zu spät.

lh/gri (afp, dpa)