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Deutsche Bank vor möglicher Milliardenstrafe

10. April 2015

Die Deutsche Bank steht möglicherweise vor dem Abschluss eines Vergleichs im so genannten Libor-Zinsskandal. Mehrere Medien berichten, das Geldhaus werde über 1,5 Milliarden Dollar Strafe zahlen.

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Deutsche Bank Frankfurt Archiv
Bild: Reuters

Im Skandal um Manipulationen des so genannten Libor-Zinssatzes steht die Deutsche Bank offenbar kurz vor Abschluss eines milliardenschweren Vergleichs mit den Behörden in den USA und Großbritannien. Womöglich werde das Institut den Streit um die sogenannte Libor-Affäre noch im April beilegen, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters.

Auch die "New York Times" und der Finanznachrichtendienst "Bloomberg" berichten, die Deutsche Bank stünde kurz vor einer Beilegung der Vorwürfe wegen Manipulation des Zinssatzes Libor. Die Einigung umfasse das Schuldeingeständnis einer britischen Tochterfirma der Deutschen Bank wegen Betrugs und die Zahlung von mehr als 1,5 Milliarden Dollar.

Einigung noch im April?

Deutschlands größtes Bankhaus würde damit die höchste Strafe akzeptieren, die im Libor-Fall bislang verhängt wurde. Dafür könnte sie den seit Jahren andauernden Konflikt mit dem US-Justizministerium und den anderen ermittelnden Aufsichtsbehörden in Amerika und Großbritannien auf einen Schlag beilegen. Den Berichten nach könnte das noch in diesem Monat geschehen. Die EU hatte dem Geldhaus bereits Ende 2013 eine Strafe von 725 Millionen Euro aufgebrummt.

Die Deutsche Bank teilte mit, sie arbeite weiter mit den Behörden zusammen, die die Libor-Angelegenheiten untersuchten. Ein Sprecher des US-Justizministeriums lehnte eine Stellungnahme über eine mögliche Einigung ab.

Der Referenzzins Libor ist ein von Banken angegebener Durchschnittswert, zu dem die Institute sich gegenseitig Geld leihen. Der Zinssatz ist ein Richtwert für Finanzgeschäfte von Hunderten Billionen Dollar - zahlreiche Kredite sind daran gekoppelt. In den Zinsskandal sind Großbanken rund um den Globus verstrickt. Nach Erkenntnissen von Regulierern hatten sich einzelne Händler bei wichtigen Referenzzinsen wie dem Libor und dem Euribor abgesprochen, um Handelsgewinne einzustreichen.

wen/hmf (dpa, afpd, rtr)