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Deutsche Bank will Kohlefinanzierung beenden

27. Juli 2020

Keine Geschäfte mehr für Kohle: Die Deutsche Bank will spätestens ab 2025 keine Kohleprojekte mehr finanzieren. Geschäfte mit der Öl- und Gasförderung werden zumindest eingeschränkt.

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Deutschland | Kohlekraftwerk Hohenhameln
Bild: picture-alliance/dpa/J. Stratenschulte

Das größte deutsche Geldhaus steigt aus der Finanzierung von Kohleprojekten aus. Bis spätestens 2025 werde die Bank ihr Engagement in diesem Bereich beenden und keine Darlehen und Kapitalmarkt-Transaktionen mehr anbieten, teilte das Institut mit. Auch in den Bereichen Öl und Gas solle es künftig strengere Richtlinien bei Geschäften mit Kunden geben.

Mit einer neuen Richtlinie zu fossilen Brennstoffen setze sich der Dax-Konzern einen engen Rahmen für Geschäfte im Bereich Kohle, Öl und Gas, betonte Konzernchef Christian Sewing: "Damit werden wir unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten und das Ziel der EU unterstützen, bis 2050 CO2-neutral zu wirtschaften."

So will die Bank keine neuen Kohlekraftwerke finanzieren und bei Geschäften mit solchen Energieunternehmen genauer hinschauen, die - gemessen an der vorhandenen Erzeugungskapazität oder der tatsächlichen Energieerzeugung - zu mehr als 50 Prozent von Kohle abhängig sind. Ab sofort nicht mehr finanzieren wird die Bank zudem Fracking-Projekte in Ländern mit extremer Wasserknappheit, neue Öl- und Gas-Projekte in der Arktis und neue Ölsand-Projekte.

Deutsche Bank-Chef Christian Sewing
Deutsche Bank-Chef Christian SewingBild: picture-alliance/dpa/A. Dedert

Urgewald: "Guter Anfang, mehr Ehrgeiz notwendig"

Die neue Richtlinie zu fossilen Brennstoffen setzt der Bank einen engen Rahmen für Geschäfte im Bereich Kohle, Öl und Gas. "Die Richtlinie ist so gestaltet, dass sie ehrgeizige Ziele setzt und wir gleichzeitig unsere langjährigen Kunden bei ihrer Transformation begleiten können", erläuterte Unternehmenschef Sewing. Bis Ende dieses Jahres will die Bank ihre Kundenbeziehungen in Europa und den USA entsprechend überprüfen. In Asien soll diese Prüfung 2022 starten. Dort dauere die Transformation aufgrund der hohen Abhängigkeit von Kohleverstromung länger, erläuterte die Bank.

Der Umweltschutz-Initiative Urgewald geht die Absichtserklärung der Deutschen Bank nicht weit genug. "Dass die Bank fossile Geschäfte begrenzen will, ist ein Schritt nach vorne, den wir begrüßen. Aus Klimasicht ist er jedoch bei weitem nicht groß genug. Im Jahr 2020 ist deutlich mehr Ehrgeiz nötig", teilte Urgewald mit.

hb/bea (dpa,afp)