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Deutsche Bank zahlt Kirch-Erben 800 Millionen

13. Februar 2012

Die Erben des Medienmoguls Kirch und die Deutsche Bank haben sich nach Medienberichten auf einen Vergleich im milliardenschweren Streit um die Pleite der Kirch-Gruppe geeinigt. Die Bank zahlt rund 800 Millionen Euro.

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Der verstorbene Medienunternehmer Leo Kirch (Foto: AP(dapd)
Bild: AP

Im Gegenzug seien damit alle Schadenersatzforderungen erledigt, berichten übereinstimmend die Zeitschrift "Manager-Magazin" und  die Online-Seite der "Bild"-Zeitung. Die Bank wollte diese Meldungen auf Anfrage der Deutschen Presseagentur nicht kommentieren. Die Anwälte der Kirch-Seite waren für die Medien ebenso wie das Oberlandesgericht München nicht erreichbar. In München hat Kirch Schadenersatzprozesse gegen die Deutsche Bank angestrengt. Nach Angaben des "Manager-Magazins" orientiert sich der nun geschlossene Vergleich an einem Vorschlag des Gerichts.  

Fast zehn Jahre Prozesse

Mit dieser Einigung geht offenbar ein vor fast zehn Jahren begonnener Rechtsstreit zwischen der Bank und der Kirch-Mediengruppe zu Ende. Im Februar 2002 hatte der damalige Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer in einem Interview die Kreditwürdigkeit des Kirch-Imperiums in Frage gestellt. Nach zwei Monaten musste die Kirch-Gruppe Insolvenz für ihr Kerngeschäft beantragen. Weitere zwei Monate später brach das gesamte Firmen-Konglomerat zusammen.

Der Medienunternehmer machte Breuers Interview dafür verantwortlich und forderte bis zu 3,3 Milliarden Euro Schadenersatz. 2006 erhält Kirch vom Bundesgerichtshof teilweise Recht. Die Deutsche Bank und Breuer seien grundsätzlich zur Zahlung von Schadenersatz verpflichtet, urteilten die Richter. Eine konkrete Höhe legen sie jedoch nicht fest.

Kirch war im Juli 2011 im Alter von 84 Jahren gestorben. In den 1980er und 1990er Jahren zählte er zu den wichtigsten Medienunternehmern in Deutschland: Ihm gehörte der TV-Sender SAT 1,  er war am Axel-Springer-Verlag beteiligt und er gründete den Bezahl-Fernsehkanal DF!, heute Sky.

wl/ fab(dpa,epd)