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Das erste Minus seit sieben Jahren

9. Februar 2021

Der wirtschaftliche Kern Deutschlands gerät in der Corona-Krise mächtig unter Druck: Die deutschen Exporte sind im vergangenen Jahr um gut neun Prozent eingebrochen - so viel wie seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr.

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BdT - Deutschland, Hamburg: Aufnahme vom Hamburger Hafen
Bild: Reuters/F. Bimmer

Die deutschen Exporte sanken im letzten Jahr alles in allem um 9,3 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag weiter mitteilte, erreichten sie damit noch einen Wert von knapp 1205 Milliarden Euro. Es war der erste Rückgang seit 2013 und der kräftigste seit 2009. Nach der weltweiten Krise damals lag das Minus bei 18,4 Prozent.

Auch die Importe nach Deutschland fielen im vergangenen Jahr so stark wie seit 2009 nicht mehr. Der Rückgang hier lag bei 7,1 Prozent auf 1025,6 Milliarden Euro.

Vor allem der überraschende Lockdown zu Beginn der Pandemie im März und April wirkte sich aus: Zeitweilige Grenzschließungen, Störungen in der Logistik und Unterbrechungen der Lieferketten bremsten damals das Export-Geschäft deutlich aus. Zwar arbeitete sich der Außenhandel anschließend schrittweise aus dem Corona-Tief. Doch es reichte nicht, um den Einbruch auszugleichen.

Im Dezember 2020 stiegen die Exporte gegenüber dem Vormonat November kalender- und saisonbereinigt leicht um 0,1 Prozent. Den vorläufigen Ergebnissen zufolge lagen die Exporte damit aber noch 4,6 Prozent unter dem Niveau vom Februar 2020 - dem Monat vor dem Beginn der Corona-bedingten Einschränkungen in Deutschland.

Vorsichtiger Optimismus

Die Chancen stehen nicht schlecht, dass sich das Auslandsgeschäft in diesem Jahr belebt. Die von vielen Experten vorausgesagte Erholung der Weltwirtschaft vom Rezessionsjahr 2020 dürfte den Exporteuren in die Karten spielen. 

 Hannover | Autotransportzug mit Volkswagen
Deutsche Autos für den Export - Hoffnung auf ErholungBild: picture-alliance/dpa/R. Knipping

"Ein Plus der realen Exporte im hohen einstelligen Prozentbereich ist sehr wahrscheinlich", sagt etwa Jörg Zeuner von Union Investment: "Sie dürften von der erwarteten Konjunkturerholung im Euroraum sowie vom dynamischen Wachstum in wichtigen Abnehmerländern wie China und den USA profitieren." Für Deutschlands wichtigsten Handelspartner China wird in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von rund 8,5 Prozent erwartet.

Unter anderem eine robuste Industriekonjunktur und der weltweite Impfstart führen zu vorsichtigem Optimismus. Während die Industrieproduktion in der ersten Corona-Welle eingebrochen war, ging die Arbeit in den meisten Betrieben in der zweiten Welle weiter. Die Grenzen blieben für den Handel geöffnet. Der Export ist neben dem Privatkonsum eine wichtige Stütze der deutschen Konjunktur.

ar/hb (dpa, rtr, afp)