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Deutsche Exporte gehen im Oktober zurück

9. Dezember 2015

Die deutschen Exporte sind im Oktober wegen der schwächelnden Nachfrage aus Übersee überraschend kräftig gefallen. Für das ganze Jahr rechnet der Branchenverband dennoch mit einem ansehnlichen Plus.

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Symbolbild Deutschland Export
Bild: picture-alliance/dpa/K. Nietfeld

Die Ausfuhren sanken um 1,2 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Ökonomen hatten nur mit einem kalender- und saisonbereinigten Rückgang von 0,5 Prozent gerechnet, nachdem es im September noch einen Zuwachs von 2,6 Prozent gegeben hatte.

Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 106,2 Milliarden Euro ins Ausland. Das waren 3,3 Prozent mehr als im Oktober 2014. Für das Plus sorgte vor allem die starke Nachfrage aus Europa: Die Ausfuhren in die Euro-Zone wuchsen binnen Jahresfrist um 5,8 Prozent, die in die gesamte Europäische Union sogar um 6,4 Prozent. Das Geschäft mit dem Rest der Welt schrumpfte dagegen um 0,9 Prozent an. Großen Schwellenländern wie China, Brasilien und Russland macht derzeit eine schwächere Konjunktur zu schaffen, weshalb sie weniger Waren "Made in Germany" kaufen.

Ein dickes Plus für das ganze Jahr

Von Januar bis Oktober wuchsen die Exporte insgesamt um 6,6 Prozent auf etwas mehr als eine Billion Euro. Der Branchenverband BGA rechnet im Gesamtjahr mit einem Plus von bis zu sechs Prozent.

Die Importe fielen im Oktober um 3,4 Prozent zum Vormonat. Die bereinigte Handelsbilanz - die Differenz zwischen Aus- und Einfuhren - wies ein Plus von fast 21 Milliarden Euro aus.

"Die deutschen Ausfuhren fahren Achterbahn: Auf einen guten Monat folgt ein schlechter", sagt Andreas Scheuerle von der DekaBank. "Betrachtet man aber die längerfristige Entwicklung, so ist der Pfad der Exporte derzeit abwärtsgeneigt. Die Probleme der Schwellenländer zeigen sich hierin", so Scheuerle weiter. Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank sieht zwar noch keine Trendwende zum Negativen, "allerdings steht das Risiko im Raum, dass aus den globalen Krisen auch ein Stück Entglobalisierung wird. Das würde starke Exportländer wie Deutschland treffen."

zdh/wen (rtr, afp)