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Neuer Glücksatlas: Wo leben die glücklichsten Deutschen?

Klaus Krämer
7. November 2017

Beim Glücksempfinden nähern sich Ost und West an. Der neue Glücksatlas zeigt: Ostdeutsche sind etwas glücklicher als im Vorjahr, bei den Westdeutschen sank das Glücksempfinden. Doch wo leben die glücklichsten Deutschen?

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Nahaufnahme eines Kleeblatts
Bild: picture alliance/dpa/C. Seidel

Die 7 ist angeblich eine Glückszahl – und zum siebten Mal in Folge gab die Deutsche Post an diesem Dienstag (07.11.2017) ihren Glücksatlas heraus, einen Überblick über das Wohlergehen und die Stimmungslage der Deutschen. Dabei geht es um die Einschätzung des eigenen Lebens, um Wünsche, Ziele und Erwartungen. Ökonomen und Meinungsforscher haben im Auftrag der Deutschen Post diese repräsentative Studie verfasst und festgestellt, dass die Ostdeutschen in diesem Jahr etwas glücklicher als im Vorjahr sind. Der Wert in Ostdeutschland verbesserte sich um 0,01 auf 6,89 Punkte auf der Skala. Die Westdeutschen sind im Vergleich zum Vorjahr etwas weniger glücklich. Ihr Wert auf der Glücksskala sank um 0,05 auf 7,11 Punkte. Damit verringerte sich der aktuelle Glücksabstand zwischen West- und Ostdeutschland.

Insgesamt erreicht die Lebenszufriedenheit der Bundesbürger auf einer Skala von null bis zehn einen Wert von 7,07 Punkten. Das entspricht in etwa dem Niveau des Vorjahres, in dem die Forscher einen deutlichen Anstieg des Glücksempfindens in Deutschland verzeichneten. Dass das Niveau so hoch liegt, führen Ökonomen vornehmlich auf die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands zurück: Die Arbeitslosenquote habe sich seit 2004 fast halbiert und Erwerbstätige könnten sich wegen Lohnzuwächsen mehr leisten.

Schleswig-Holsteiner an der Spitze

Buch Cover Glücksatlas 2017
Bild: Verlagsgruppe Random House GmbH

Der Abstand zwischen der glücklichsten und unglücklichsten Region Deutschlands ist 2017 mit 0,6 Punkten so gering wie noch nie – 2011 lag er noch bei 0,93 Punkten. Am glücklichsten sind nach wie vor die Menschen in Schleswig-Holstein. Die Forscher führen das auch auf die geografische Nähe zu Dänemark, der mit Abstand glücklichsten Nation in Europa, zurück. Unter allen ausgewerteten Regionen landete das norddeutsche Bundesland zum fünften Mal in Folge auf der Glücksskala ganz vorn, gefolgt von Hamburg und Baden.

Auf dem letzten Platz liegt aktuell Sachsen-Anhalt. Das bisherige Schlusslicht Mecklenburg-Vorpommern hat dagegen in Sachen Lebenszufriedenheit den größten Sprung nach oben gemacht: Das Bundesland verbessert sich um zwei Plätze. Die Daten stammen aus dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) sowie vom Institut für Demoskopie Allensbach.

Ehrenamtlicher Einsatz macht glücklich

In einem Sonderteil untersucht der Glücksatlas in diesem Jahr, welchen Einfluss eine nachhaltige Lebensweise auf das Glück in Deutschland hat. Die Fragen lauten, ob soziales und ökologisches Engagement die Menschen glücklicher macht und wie wichtig den Befragten Ökologie und Soziales sind. Das Ergebnis: Ökologie steht bei den Deutschen weit oben. Fast jeder Befragte wünscht sich Natur und Grün in der Umgebung. Am eigenen Engagement aber scheiden sich die Geister. Zwei Drittel finden es wichtig, im ökologischen oder sozialen Bereich einen persönlichen Beitrag zu leisten. Doch nur ein gutes Fünftel ist nach der Umfrage wirklich aktiv. Wer sich aber engagiert, ist mit dem Leben zufriedener. Glückssteigernd sei also nicht die Gesinnung, sondern die nachhaltige Tat, so das Fazit der Glücksatlas-Autoren.

kk/ld (DPA, epd, afpd)