Deutsche sind reich wie nie
28. Januar 2013Das Geldvermögen der Privathaushalte in Deutschland ist im dritten Quartal 2012 auf die Rekordhöhe von 4,87 Billionen Euro gestiegen. Der Vermögenszuwachs von 64 Milliarden Euro im Vergleich zum zweiten Quartal bedeute eine Steigerung von 1,3 Prozent, heißt es bei der Deutschen Bundesbank in Frankfurt . Im Jahresvergleich seien die Privatvermögen sogar um fünf Prozent angewachsen.
Am ertragreichsten für die Bundesbürger waren im vergangenen Jahr Investitionen in Wertpapiere – allein an den Kapitalmärkten erwirtschafteten die Privatanleger 33 Milliarden Euro mehr als im Vor-Quartal. Somit haben Wertpapierbesitzer den größten Vermögenszuwachs zu verzeichnen. Und zwar mit steigender Tendenz: Der deutsche Leitindex Dax legte seither noch deutlich zu.
Veränderte Anlagestrategien
Der Vermögenszuwachs hätte noch deutlicher ausfallen können. Denn wegen der Verunsicherung durch die Euroschuldenkrise seien viele aus risikobehafteten Anlageformen ausgestiegen. Sie hätten sich Anlageformen zugewandt, die zwar wenig Zinsen abwerfen aber dafür risikoärmer und schneller verfügbar sind.
So zogen sich die Anleger aus Termin- und Sparanlagen zurück (ein Minus vom acht Milliarden Euro) und mieden festverzinsliche Wertpapiere - dabei investierten sie fünf Milliarden Euro weniger als im zweiten Quartal. Dafür investierten sie neun Milliarden Euro mehr in Versicherungen – auf diesem Feld hatte es im zweiten Quartal 2012 bereits einen Zuwachs von 12,5 Milliarden Euro gegeben.
1993 hatte das deutsche Privatvermögen noch 1,93 Billionen Euro betragen, 2002 waren es 3,51 Billionen Euro. Im Zuge der internationalen Finanzkrise und der Euro-Schuldenkrise war es zwischenzeitlich zu einem Rückgang des Privatvermögens gekommen. Diese Verluste, so die Bundesbank, seien jedoch längst wieder aufgeholt worden.
dk/hb(dpa)