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Deutsche Waffenlieferungen laufen an

24. September 2014

Die Bundeswehr startet die Waffenlieferungen an die Kurden für den Kampf gegen die Terrormiliz IS. Deutsche Ausbilder, die den Kämpfern die Bedienung der Waffen zeigen sollen, sitzen jedoch immer noch in Bulgarien fest.

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Ein Maschinengewehr vor Kisten mit Munition (Foto: Reuters)
Bild: REUTERS/Thomas Peter

An diesem Mittwoch soll die erste Maschine mit Panzerfäusten, Gewehren und Munition von Leipzig aus über Bagdad in das nordirakische Kurdengebiet fliegen. Dort sollen die Waffen für den Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) den Peschmerga übergeben werden. Insgesamt werden 10.000 kurdische Kämpfer mit Waffen im Wert von 70 Millionen Euro aus Bundeswehrbeständen ausgerüstet. Die erste Lieferung wiegt 27 Tonnen.

Warten auf den Weiterflug

Sechs deutsche Waffenausbilder, die den kurdischen Kämpfern die Funktionsweise der Waffen und der Ausrüstung erklären sollen, und ein Sanitäter sitzen allerdings seit Freitag im bulgarischen Burgas fest, weil sie bislang keine Einreisegenehmigung für den Irak bekommen. Das bestätigte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos in Potsdam. Der Zwischenstopp in Bulgarien war demnach von Anfang an geplant gewesen, allerdings hätten die Soldaten bereits am Samstag weiterfliegen sollen. Der Weiterflug der Maschine müsse von den irakischen Behörden genehmigt werden.

Reise mit Pannen

Die Reise der Ausbilder ins nordirakische Erbil war von Beginn an von Pannen begleitet. Weil die eigentlich vorgesehene Transall-Maschine der Bundeswehr defekt war, musste sie laut Einsatzführungskommando zunächst gegen eine und dann noch einmal gegen eine andere Transportmaschine getauscht werden. Der Tausch ist offensichtlich die Ursache für die Zwangspause der Soldaten. Da das Ersatzflugzeug eine andere Kennung hat, erteilten die irakischen Behörden zunächst keine Einfluggenehmigung, wie ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums erläuterte. Nach Informationen der DW soll der Weiterflug an diesem Mittwoch erfolgen.

Panzerfäuste und Sturmgewehre

Die erste Waffenlieferung soll laut Bundeswehr Panzerfäuste, Maschinengewehre und Sturmgewehre des Typs G3 umfassen. Ebenfalls geliefert werden sollen Schutzbrillen und Sanitätsausstattungen für Ersthelfer. Weiterhin zum Abtransport bereit liegen Panzerabwehrwaffen des Typs Milan. Hierfür findet jedoch zunächst eine Schulung kurdischer Peschmerga in Deutschland statt.

Die Bundesregierung hatte Ende August nach kontroverser Debatte beschlossen, die Kurden mit Waffen und Munition im Kampf gegen den IS zu unterstützen. Ziel ist, die Kampfstärke der irakischen Kurden zu erhöhen. Der IS geht im Irak und in Syrien mit großer Brutalität gegen Andersgläubige und Andersdenkende vor.