Deutschland rennt Europa davon
28. März 2013Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sieht Deutschland als einzig verbleibenden Wirtschaftsmotor in der Euro-Zone. Das geht es aus dem Zwischenbericht zur Entwicklung der Weltwirtschaft hervor. Während Deutschland im ersten Quartal 2013 ein Wachstum von 0,6 Prozent erwartet, steht an gleicher Stelle bei Italien ein Minus von 0,4 Prozent. Auch bei Frankreich zeichnen die Ökonomen ein ähnlich düsteres Bild. Laut der OECD ist der Ausblick für das zweite Quartal in Deutschland sogar noch 0,1 Prozent besser. Damit kommt Deutschland auf das gesamte Jahr gerechnet Deutschland auf einen Zuwachs von 2,3 bis 2,6 Prozent.
Die Eurozone als ganzes bleibe aber verwundbar, mahnte der Chefvolkswirt der OECD, Pier Carlo Padoan: "Wir brauchen entschiedene politische Schritte, um ein nachhaltiges Wachstum zu erzielen – vor allem in der Eurozone, in der das Wachstum ungleich verteilt ist". Besondere Sorgen bereitet der OECD die Arbeitslosigkeit in Europa. Dadurch verschärften sich Ungleichheit und Armut. Padoan appellierte insbesondere an die Staaten mit einem Handelsüberschuss, zu mehr Wachstum in Europa beizutragen. Laut dem Chefvolkswirt sollten in Deutschland die Löhne angehoben werden, damit die Binnennachfrage steige und so indirekt auch andere Länder profitierten.
Europa ohne Dampf
Insgesamt hinkt Europa aber der weltwirtschaftlichen Entwicklung hinterher. Laut OECD ist die Schwächephase von Ende 2012 nun abgeschüttelt und die großen Volkswirtschaften kommen langsam wieder in Gang. Dabei sind vor allem die Aussichten für Japan und die USA positiv. In den USA wird für das erste Quartal 2013 ein Plus von 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal erwartet. In Japan beträgt es laut Prognosen der OECD 0,8 Prozent. In Europa dürfte die Erholungsphase deutlich länger dauern so die Volkswirte der Organisation.
nm/gmf (dpa, rtr, afp)