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Deutscher Exportmotor läuft rund

23. November 2015

Der schwache Euro begünstigt die Ausfuhren deutscher Schlüsselindustrien. Zwar schrumpfen die Lieferungen in wichtige Schwellenländer. Doch vor allem die US-Nachfrage zieht kräftig an.

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Galerie - Hamburger Hafen
Bild: Michael Marek/Sven Weniger

Die Konjunkturbelebung in Europa und ein kräftiges Nachfrage-Plus aus den USA treiben die Exporte deutscher Schlüsselindustrien nach oben. Die Elektrobranche erzielte im September sogar Rekordausfuhren - trotz nachlassender Geschäfte mit China und anderen Schwellenländern.

"Mit 15,1 Milliarden Euro konnten die Exporte nicht nur ihr Vorjahresniveau um 4,0 Prozent übertreffen, sondern auch den höchsten jemals in einem Monat erzielten Ausfuhrwert verbuchen", sagte der Chefvolkswirt des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), Andreas Gontermann, am Montag in Frankfurt. Damit erhöhten sich die Ausfuhren der Elektroindustrie in den ersten drei Quartalen gegenüber dem Vorjahr um 7,2 Prozent auf 128,4 Milliarden Euro.

Branchen wachsen unterschiedlich

Deutlich schwächer - aber dennoch positiv - entwickelten sich die Exporte der Maschinen- und Anlagenbauer. Von Januar bis September stiegen sie gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent auf 116 Milliarden Euro, wie der Branchenverband VDMA in Frankfurt mitteilte. Schon zum Monatsbeginn hatte auch der Autoverband VDA ein Plus der Exporte aus deutschen Werken um gut drei Prozent vom Januar bis Oktober auf über 3,7 Millionen Fahrzeuge vermeldet.

Während die Elektrobetriebe ihre Exporte in die Euroländer und in die USA erhöhen konnten, setzte sich die Schwäche im Geschäft mit wichtigen Schwellenländern im September fort: Die Exporte nach China gingen um 7,7 Prozent zurück, nach Russland um 29,2 Prozent und nach Brasilien um 14,7 Prozent. Das China-Geschäft liegt nach neun Monaten aber immerhin noch mit 1,6 Prozent im Plus. Zum Vergleich: Die Elektro-Lieferungen in die USA kletterten um 17,9 Prozent.

USA lösen China ab

Hingegen sanken die Lieferungen des Maschinen- und Anlagenbaus nach China von Januar bis September um 4,7 Prozent auf zwölf Milliarden Euro. Damit verliert das Reich der Mitte seine Position als wichtigster Auslandsmarkt für die deutschen Maschinenbauer.

Größter Abnehmer sind nun die USA. Der Export in die Vereinigten Staaten stieg in den ersten drei Quartalen um 14,2 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro. "Die Impulse kamen dieses Jahr eindeutig von der anderen Seite des großen Teiches", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Denn auch die Ausfuhren nach Mexiko kletterten kräftig um 46,6 Prozent.

Zudem hat Polen Russland den Rang als wichtigster Maschinenbau-Markt im östlichen Europa abgelaufen. Die Exporte nach Russland sind in diesem Jahr bislang erneut kräftig um 26,7 Prozent gefallen, während die Lieferungen nach Polen um fast 16 Prozent stiegen.

wen/bea (rtrd, dpa)