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"Im Westen nichts Neues" räumt bei Baftas ab

20. Februar 2023

Das für neun Oscars nominierte deutsche Kriegsdrama "Im Westen nichts Neues" ist der große Gewinner bei den britischen Filmpreisen. Bei der Verleihung in London gab es zudem einige Überraschungen.

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Szene aus dem deutschen Kriegsdrama "Im Westen nichts Neues"
Szene aus dem deutschen Kriegsdrama "Im Westen nichts Neues"Bild: Netflix /AP/picture alliance

Drei Wochen vor der Oscar-Verleihung hat der deutsche Film "Im Westen nichts Neues" bei den als Baftas bekannten britischen Filmpreisen sieben der begehrten Trophäen geholt. In so vielen Kategorien war zuvor noch kein nicht-englischsprachiger Film ausgezeichnet worden.

Das Kriegsdrama von Edward Berger gewann bei der Verleihung in London unter anderem den Preis für den besten Film. "Was für ein Abend, ich kann es nicht glauben", schwärmte Berger, der auch als bester Regisseur geehrt wurde. "Es ist ein deutscher Film, um Gottes Willen, wer stimmt denn dafür?", scherzte der 53-Jährige.

Tochter las Roman in der Schule

In seiner Dankesrede wandte sich Berger auch an seine Tochter Matilda, die den Roman "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque in der Schule gelesen und ihn davon überzeugt habe, einen neuen Film daraus zu machen.

Deutscher Regisseur Edward Berger mit Preistrophäe bei der Bafta-Verleihung
Regisseur Edward Berger mit Bafta-TrophäeBild: Vianney Le Caer/Invision/AP/picture alliance

"Im Westen nichts Neues" wurde auch als bester nicht-englischsprachiger Film prämiert. Komponist Volker Bertelmann alias Hauschka erhielt einen Bafta für seine Filmmusik. Außerdem bekam der Film über die Schrecken des Ersten Weltkrieges Preise für die Kameraarbeit, das beste adaptierte Drehbuch und den Sound.

Cate Blanchett und Austin Butler geehrt

In der traditionsreichen Londoner Royal Festival Hall direkt am Südufer der Themse gab es darüber hinaus diverse Überraschungen. Cate Blanchett ("Tár") setzte sich als beste Hauptdarstellerin unter anderem gegen die favorisierte Michelle Yeoh ("Everything Everywhere All At Once"), Viola Davis ("The Woman King") und Emma Thompson ("Good Luck to You, Leo Grande") durch. Die Preisträgerin war sichtbar überwältigt und kämpfte bei ihrer Dankesrede mit den Tränen.

Szene aus dem Spielfilm "Elvis" mit Austin Butler und Olivia DeJonge
Austin Butler in "Elvis"Bild: Warner Bros./dpa/picture alliance

Bei den Männern freute sich Austin Butler ("Elvis") über den Bafta als bester Hauptdarsteller. Sichtlich bewegt dankte er der Familie von Elvis Presley für ihr Vertrauen. Für Baz Luhrmanns Biopic gab es insgesamt vier goldene Masken-Trophäen, auch für Casting, Kostüme sowie in der Kategorie Make-up und Haar. Bereits bei den Golden Globes war "Elvis" erfolgreich. Kurz darauf war Presleys Tochter Lisa Marie überraschend gestorben.

Vor den Augen von Thronfolger Prinz William und Ehefrau Prinzessin Kate würdigte Schauspielerin Dame Helen Mirren die im vergangenen September verstorbene Königin Elisabeth II. Die 77-jährige Mirren hatte 2007 für ihre Rolle als Elisabeth in dem Drama "The Queen" unter anderem einen Bafta und einen Oscar als Beste Hauptdarstellerin erhalten.

Spannung vor den Oscars

Die Bafta-Awards zählen nach den Oscars und den Golden Globes zu den begehrtesten Auszeichnungen der Branche. Nachdem ihr Film bei den Golden Globes leer ausgegangen war, dürften Edward Berger und sein Team nun gespannt auf die Oscars warten.

Dort ist "Im Westen nichts Neues" unter anderem als bester Film und als bester internationaler Film nominiert. Zwar waren die Baftas in den vergangenen Jahren nur selten ein Indiz für die Oscars. Aber die Chancen stehen gut, dass das Kriegsdrama auch in Los Angeles etwas mitnimmt.

gri/fw (dpa, afp)