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Politik

Deutschland 2017 - Hauptziel für Asylbewerber

18. März 2018

In Deutschland wurde im vergangenen Jahr über mehr Asylanträge entschieden als in allen anderen EU-Ländern zusammen. Dies berichtet die Zeitung "Die Welt" unter Berufung auf Zahlen des EU-Statistikamtes Eurostat.

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Asylbewerber auf Bundesamts-Gelände
Bild: picture-alliance/dpa/D. Karmann

Insgesamt 524.185 Entscheidungen wurden demnach 2017 in der Bundesrepublik getroffen, 435.070 in den übrigen 27 Mitgliedsstaaten. Zwar fehlen in diesen Zahlen noch die Daten aus Spanien und Tschechien. 

Die beiden Länder hätten in den vergangenen Jahren jedoch nie über mehr als zusammengenommen 12.000 Anträge entschieden. Eurostat mache dabei etwas niedrigere Angaben als das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, das 564.181 Entscheidungen zähle, so die Zeitung.

Italien und Griechenland nur Duchgangsstation

Die Zahlen beziehen sich dem Bericht zufolge auf Erstanträge. Da viele Flüchtlinge unerlaubterweise weiterreisten, nachdem sie in einem Land einen Antrag gestellt hätten, zeige die Zahl der Entscheidungen besser als die der Anträge, wie stark die Zuwanderung in ein Land tatsächlich sei. In den wichtigsten Ankunftsländern für Flüchtlinge, Italien und Griechenland, blieben nur wenige Migranten bis zum Ende ihres Asylverfahrens. So wurde dem Bericht zufolge in Italien 2017 über 78.235 Anträge entschieden, in Griechenland über 24.510.

Nach den europäischen Asylregeln, dem sogenannten Dublin-Verfahren, ist in der Regel das Land für einen Asylbewerber zuständig, in dem dieser zuerst europäischen Boden betreten hat. Nach Deutschland reisten im vergangenen Jahr 186.644 Asylsuchende ein. Die Bundesrepublik richtete 64.267 Übernahmeersuche an die zuständigen Durchreisestaaten, wie "Die Welt" weiter berichtete. In 46.873 Fällen hätten diese Staaten der Anfrage zugestimmt, überstellt wurden 7.102 Migranten. Diese Zahlen gehen aus Antworten der Bundesregierung auf Anfragen der Linksfraktion im Bundestag hervor, die der Zeitung vorliegen.

haz/as (epd, kna)