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Deutschland kassiert Last-Minute-Ausgleich gegen Niederlande

20. November 2018

Deutschland zeigt nach dem Abstieg im letzten Spiel der Nations League gegen die Niederlande das wohl beste Länderspiel des Jahres 2018 und führt bis kurz vor Schluss - ehe die Gäste doch noch ausgleichen.

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UEFA Nations League Deutschland - Niederlande Virgil van Dijk
Bild: Getty Images/Bongarts//M. Hangst

Der deutschen Nationalmannschaft steht nach einem total verkorksten Jahr möglicherweise auch noch eine schwere EM-Qualifikation bevor. Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw musste sich trotz einer über weite Strecken hervorragenden Leistung zum Jahresabschluss mit einem 2:2 (2:0) gegen den Erzrivalen Niederlande begnügen, der sich mit einem starken Schluss-Spurt noch das letzte Halbfinal-Ticket für das Final-Four der Nations League im kommenden Juni in Portugal sicherte. "Ich bin enttäuscht über das Ergebnis", sagte Löw nach dem Abpfiff. "Über die gesamte Spielzeit haben wir aber mehr Positives als Negatives gesehen. Wir sind am Ende bestraft worden. Das ist natürlich bitter. Es zieht sich ein bisschen durch das Jahr. Es ist manchmal auch der Preis, den man bezahlen muss. Es ist eine relativ junge Mannschaft."

Harte Gegner in der EM-Qualifikation?

Die DFB-Auswahl muss nun auf dem Weg zur EURO 2020 ganz dicke Brocken fürchten. Die Auslosung der Qualifikationsgruppen findet am 2. Dezember in Dublin statt. Sollte Polen aber am Dienstag in Portugal verlieren, würde die DFB-Auswahl doch noch in Topf eins rutschen und den Top-Teams aus dem Weg gehen.

Nach Treffern von Timo Werner (9. Minute) und Leroy Sané (19.) sah alles nach einem versöhnlichen Jahresabschluss für den entthronten WM-Champions aus. Aber Quincy Promes (85.) und Virgil van Dijk (90.+1) sorgten doch noch für den niederländischen Jubel. Bis kurz vor Schluss präsentierte sich Löws runderneuerte Mannschaft auch gegen die Niederlande, die am vergangenen Freitag noch Weltmeister Frankreich mit 2:0 das Nachsehen gegeben hatte, allerdings von einer guten Seite. Sowohl spielerisch als auch kämpferisch wussten die Gastgeber über weite Strecken zu überzeugen. 

Und das zunächst ohne Hoffnungsträger Marco Reus, der erst in der 63. Minute eingewechselt wurde. Auch Thomas Müller reihte sich zunächst wieder unter die Ersatzspieler ein, ehe er in der 67. Minute zu seinem 100. Einsatz im DFB-Trikot kam. Im Gegensatz zum Russland-Spiel hatte Löw drei Änderungen vorgenommen. Die beiden 2014er-Weltmeister Mats Hummels und Toni Kroos sowie Nico Schulz rückten für Matthias Ginter, Kai Havertz und Jonas Hector ins Team. Im Angriff vertraute Löw wieder seinen "kleinen Mopeds", wie Abwehrspieler Niklas Süle die jungen Offensiven Sané, Werner und Serge Gnabry nach dem Sieg gegen die Russen genannt hatte.

Leere Ränge in Gelsenkirchen     

Vor 40.000 Zuschauern in Gelsenkirchen setzte Gnabry bereits nach wenigen Sekunden in Thilo Kehrer einen weiteren Perspektivspieler glänzend in Szene, der an seiner alten Wirkungsstätte den ersten Warnschuss abgab. Acht Minuten später spielte der herausragende Bayern-Youngster Gnabry dann Werner den Ball perfekt in den Lauf und der Leipziger Torjäger zog aus der Distanz ab. Oranje-Torwart Jasper Cillessen konnte den neunten Länderspieltreffer Werners nicht verhindern.

Die Gäste, die das Hinspiel 3:0 gewonnen hatten, zeigten sich von dem Rückstand sichtlich beeindruckt und brachten in der Offensive wenig zustande. Besser machte es die deutsche Elf. Nach einem herrlichen Pass von Kroos, der am Donnerstag noch geschont worden war, zeigte England-Legionär Sané bei seinem zweiten Länderspieltor seine ganze Klasse.

Gnabry verpasst das 3:0

Die Gäste, die mit ihrem 2:0-Sieg gegen Frankreich am Freitag dem Weltmeister seine erste Niederlage nach der WM beigebracht und den Abstieg Deutschlands in die B-Liga der Nations League besiegelt hatten, kamen kaum zur Entfaltung. Fünf Minuten vor der Pause verpasste Gnabry nach toller Vorarbeit von Schulz den dritten Treffer für die Hausherren. Der gebürtige Gelsenkirchener Manuel Neuer musste in Hälfte eins nur einmal zittern, als sein Münchner Vereinskollege Süle den Ball in der 34. Minute bei einer Abwehraktion auf die eigene Latte köpfte.

Auch nach der Pause stand die DFB-Auswahl hinten zumeist sicher und ließ im Spiel nach vorne den Ball geschickt durch die eigenen Reihen laufen. Kroos machte einen prima Job als Taktgeber, Werner, der auch in der Rückwärtsbewegung starke Sané und Gnabry stellten zudem die Elftal immer wieder vor Probleme. Werner hätte kurz vor seiner Auswechslung in der 63. Minute vorzeitig für Ruhe sorgen können. Kurz vor Schluss traf dann allerdings noch Promes mit einem schönen Schuss, Neuer war ohne Chance. In der Nachspielzeit hatte van Dijk aus kurzer Distanz dann keine Probleme, den für die Niederländer glücklichen Ausgleich perfekt zu machen.

dvo/sn (sid)