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Hilfskonvoi für die Ostukraine

4. Oktober 2014

Vor dem nahenden Wintereinbruch hat die Bundesregierung einen Hilfskonvoi für die Flüchtlinge in der Ukraine auf den Weg gebracht. Ein Zeichen der Solidarität, hieß es in Berlin.

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Ukrainische Flüchtlinge (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/AP

Bis Mitte Oktober sollen mehr als 100 Lastwagen aus ganz Deutschland Hilfsgüter in das Konfliktgebiet bringen. Dazu gehören mobile Unterkünfte und Küchen, Heizgeräte, Generatoren, Kleidung, Betten und Hygieneartikel im Wert von rund zehn Millionen Euro.

Laut Schätzungen eine Million Vertriebene

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller erklärte, der Konvoi sei ein "Zeichen der Solidarität" mit der Ukraine. Die Bundesregierung wolle einen Beitrag dazu leisten, dass für die vielen Not leidenden ukrainischen Familien eine winterfeste Infrastruktur zur Verfügung stehe. In der Ukraine sind laut Schätzungen eine Million Menschen vor den gewaltsamen Auseinandersetzungen geflohen.

Mit der Regierung in Kiew abgestimmt

Die Aktion ist laut Müller mit der ukrainischen Regierung in Kiew abgestimmt. Das meiste sei für die Städte Charkiw, Slawjansk, Mariupol, Saporischija und Dnepropetrowsk bestimmt. Ein Teil der Waren soll in der Ukraine gekauft werden. Geplant ist, dass die Lastwagen am Dienstag gemeinsam die polnisch-ukrainische Grenze bei Jagodin überqueren und anschließend ein Verteilzentrum in Kiew ansteuern. Dort sollen die in der Ukraine gekauften Waren auf den Lkws verteilt werden.

Kritik der Minister-Kollegen

Minister Müller will zudem am 14. Oktober in Charkow einen Teil der Lieferungen persönlich in Charkiw übergeben. Das Engagement des CSU-Politikers stößt innerhalb der Regierung offenbar auf Missfallen. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, wird vor allem im Bundesinnenministerium die "Inszenierung" Müllers kritisiert. Auch im Auswärtigen Amt herrsche Verwunderung über die Aktion des Ministers, denn für humanitäre Hilfe ist eigentlich das Außenamt zuständig.

uh/pg (afp,rtr,dpa)