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Deutschland und Frankreich ziehen Europa mit

13. Mai 2016

Die deutsche Wirtschaft hat im 1. Quartal ein kräftiges Wachstum hingelegt - und zusammen mit Frankreich für eine kräftige Belebung der Wirtschaft in der Eurozone gesorgt. Sie wuchs schneller als die US-Wirtschaft.

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Symbolbild Export Wirtschaft Versandtzentrum
Bild: Fotolia/Christophe Fouquin

Wachstum in Europa besser als erwartet

Dank Rückenwind aus Deutschland und Frankreich hat die Wirtschaft im Euro-Raum zu Jahresbeginn deutlich zugelegt. Das Bruttoinlandsprodukt in den 19 Ländern stieg in den ersten drei Monaten um 0,5 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mitteilte. Damit wurde eine erste Schätzung von Ende April leicht nach unten korrigiert. Zunächst hatten die Statistiker 0,6 Prozent Wachstum gemeldet.

Der deutschen Wirtschaft gelang mit 0,7 Prozent der stärkste Zuwachs seit zwei Jahren. Auch in Frankreich ging es mit 0,5 Prozent spürbar nach oben. In Italien zog die Konjunktur um 0,3 Prozent an und in Spanien, der viertgrößten Wirtschaft im Währungsraum, gab es sogar ein Plus von 0,8 Prozent.

Die Euro-Zone schlug sich damit weit besser als die weltgrößte Volkswirtschaft USA: Diese kam zu Jahresbeginn nur auf ein Plus von 0,1 Prozent, da sie unter dem starken Dollar und der schwachen Weltkonjunktur leidet.

Lokomotive Deutschland

Die deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal trotz der weltweiten Konjunkturschwäche überraschend stark gewachsen. Kauflustige Verbraucher, höhere Staatsausgaben und steigende Investitionen ließen das Bruttoinlandsprodukt von Januar bis März um 0,7 Prozent zum Vorquartal klettern. Das gab das Statistische Bundesamt am Freitag bekannt. Ökonomen hatten nur mit einem Plus von 0,6 Prozent gerechnet, nachdem es in den beiden Vorquartalen jeweils 0,3 Prozent waren.

Impulse kamen in erster Linie aus dem Inland. "Die privaten Haushalte und der Staat erhöhten ihre Konsumausgaben zum Jahresbeginn", erklärten die Statistiker. Wegen der Rekordbeschäftigung, steigender Löhne und niedriger Inflation sitzt das Geld bei den Verbrauchern locker, während der Staat mehr für Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge ausgibt.

Mildes Wetter hat geholfen

"Auch die Investitionen legten zu", hieß es. "Bedingt durch die erneut milde Witterung wurde sowohl in Bauten als auch in Ausrüstungen deutlich mehr investiert." Die saisonüblichen Arbeitsausfälle blieben wegen des milden Winters weitgehend aus. Der Außenhandel bremste dagegen, weil die Importe stärker stiegen als die Exporte. Letztere leiden unter der schwächelnden Nachfrage aus großen Schwellenländern wie China und Russland. Für das Gesamtjahr rechnet die Bundesregierung mit einem Wachstum von 1,7 Prozent. Das wäre genauso viel wie 2015. Im kommenden Jahr sollen es dann 1,5 Prozent sein.

Auch im Vorjahresvergleich ist die deutsche Wirtschaft gewachsen: Das preisbereinigte BIP stieg im ersten Quartal 2016 um 1,3 Prozent – kalenderbereinigt sogar um um 1,6 Prozent, da ein Arbeitstag weniger zur Verfügung stand als ein Jahr zuvor. Die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2016 wurde von 43,1 Millionen Erwerbstätigen erbracht, das waren 533.000 Personen oder 1,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

wen/ul (rtrd, afp, dpa)