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Politik

Berlin will Wasserstoff aus Afrika einführen

11. Februar 2020

Deutschland baut eine Partnerschaft mit westafrikanischen Staaten zum Import von grünem Wasserstoff auf. Das sagte Forschungsministerin Anja Karliczek nach einem Treffen mit ihrem Kollegen Yahouza Sadissou aus Niger.

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Berlin Wasserstoff-Partnerschaft mit Westafrika | Anja Karliczek und Yahouza Sadissou
Forschungsministerin Anja Karliczek und ihr Kollege Yahouza Sadissou aus Niger in Berlin Bild: BMBF/Hans-Joachim Rickel

„Afrika ist ein Chancen-Kontinent. Grüner Wasserstoff als das Öl von morgen zählt zu den ganz großen Chancen. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir heute den Grundstein für eine Wasserstoff-Partnerschaft gelegt haben." Das betonte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek in Berlin. Deutschland geht von einem großen Bedarf von Wasserstoff als Ersatz für Öl oder Gas im Verkehr und der Industrie aus. Dieser kann in Deutschland nicht ausreichend mit Hilfe erneuerbarer Energien erzeugt werden. Daher soll Wasserstoff in wind- oder sonnenreichen Ländern erzeugt und nach Deutschland geliefert werden.

Man habe nun einen Grundstein dafür gelegt, sagte Karliczek. In 15 Staaten in Westafrika würden Expertenteams nach den besten Standorten für die Produktion suchen. Bis Ende des Jahres solle so ein Potenzial-Atlas entstehen. Parallel werde der wissenschaftliche Austausch gefördert. Ihr Ministerium will dafür in den nächsten Jahren 30 Millionen Euro aufwenden. Zudem werden Investoren gesucht. "Das ist eine wunderbare Klammer für eine echte Zusammenarbeit."

Die Ministerin kündigte zudem an, dass Deutschland die Zusammenarbeit mit Afrika beim Megathema Grüner Wasserstoff zu einem Schwerpunkt der EU-Ratspräsidentschaft machen wolle. "Damit tragen wir auch zum Erfolg des europäischen Green Deal bei", so Karliczek.

"Großes Potenzial"

Sadissou sagte, die Region haben ein großes Energiepotenzial. Dieses würde zunächst für die eigene Wirtschaft genutzt. Es sei aber klar, dass das Ziel auch der Export sei. Während Wind und Sonne in der Region ausreichend vorhanden sind, soll das nötige Wasser auch per Entsalzung aus dem Meer gewonnen werden. Sadissou ist zudem Vorsitzender des Ministerrats des Kompetenzzentrums für Klimawandel und angepasste Landnutzung (WASCAL).

Das Bundeswirtschaftsministerium hat im Zuge des Kampfes gegen den Klimawandel eine Wasserstoff-Strategie vorgelegt, die derzeit zwischen den Ministerien diskutiert wird. Sie sieht vor, dass rund ein Fünftel des benötigten Wasserstoffes im Jahr 2030 mit Strom aus Wind, Wasser und Sonne erzeugt werden. Mittel- und langfristig soll ein großer Teil importiert werden. Neben Westafrika ist dabei auch Nordafrika sowie Australien im Fokus.

Transparenzhinweis: Vor seiner Berufung zum Minister hatte Yahouza Sadissou jahrelang als Redakteur des Haussa-Programms der DW in Bonn gearbeitet.

kle/qu (rtr, bmbf.de)