Deutschlands höchste Baustelle im Endspurt
14. Dezember 2017Gebaut wurde eine komplett neue Gipfelseilbahn mit Gipfel- und Talstation. Mit ihr sollen Besucher nonstop auf den 2962 Meter hohen Berg nahe dem bayerischen Garmisch-Partenkirchen kommen können. Die alte Infrastruktur wurde komplett abgerissen und demontiert. "Was sich natürlich gravierend ändert, ist der Komfort für unsere Gäste", freut sich Betriebsleiter Martin Hurm. Die Arbeiten für das rund 50 Millionen Euro teure Megaprojekt begannen bereits 2014. Momentan erfolgt nur noch der letzte Feinschliff - die technische Einstellung und der Probebetrieb.
Vorgänger Eibsee-Seilbahn
Es gab bereits vorher eine Seilbahn von etwa tausend Metern Höhe bis hinauf zum Gipfel der Zugspitze. Die seit 1963 betriebene Eibsee-Seilbahn war aber in die Jahre gekommen und genügte nicht mehr den Ansprüchen. Unter anderem war ihre Kapazität für Spitzenzeiten zu gering. Die neue Bahn setzt zudem auf besseres visuelles Erleben. Die Stationen im Tal und auf dem Gipfel haben große Panoramafenster mit freier Sicht auf die Berge, auch die neuen Kabinen sind vollverglast.
An der Streckenführung ändert sich dagegen im Wesentlichen nichts, die neue Bahn ersetzt die alte Eibsee-Bahn praktisch eins zu eins und überwindet 2000 Höhenmeter auf einer Gesamtlänge von mehr als viereinhalb Kilometern. Die alte Anlage blieb zunächst auch während der Bauarbeiten noch weiter in Betrieb und wurde erst im Frühjahr 2017 stillgelegt und nach und nach abgerissen.
Technische Rekorde
Durch den Neubau der Gipfelseilbahn kamen neue technische Rekorde hinzu, wie die Bayrische Zugspitzbahn Bergbahn AG berichtet. Schon die alte Eibsee-Bahn konnte einen Spitzenwert zumindest unter den sogenannten Pendelseilbahnen für sich beanspruchen, weil sie in nur einer Sektion - also einem einzigen Streckenabschnitt - einen Höhenunterschied von fast 2000 Metern überwand. Dies bleibt bei der neuen Bahn gleich. Und noch zwei neue Weltrekorde kommen hinzu: Sie überwindet nun zwischen Stützpfeiler und Bergstation ein freies Spannfeld von 3213 Metern und wird darin von keiner anderen Seilbahn im Pendelbetrieb überboten. Und der neue errichtete Seilbahnstützpfeiler ist mit 127 Metern Höhe zugleich der größte seiner Art in Stahlbauweise.
Die neue Seilbahn soll nach der feierlichen Einweihung ab 22.12.2017 fahren. Die Gipfelseilbahn ist übrigens nicht die einzige Verbindung auf die Zugspitze. Auch von österreichischer Seite gibt es eine Seilbahn direkt bis auf den Gipfel. Anreisen von deutscher Seite sind zudem mit der Zugspitz-Zahnradbahn in Kombination mit der tausend Meter langen Gletscherbahn-Seilbahn möglich.
is/ks (afp)