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DFB-Spitze stärkt Löw den Rücken

30. Juni 2018

In der Diskussion um die Zukunft Joachim Löws stellt sich das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes geschlossen hinter den Bundestrainer. Die Meinung in der Bevölkerung ist dagegen gespalten.

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WM 2018 - Ankunft Nationalmannschaft
Bild: picture-alliance/dpa/A. Arnold

Die WM-Achtelfinals laufen - ohne das DFB-Team. Das hat es noch nie bei einer WM gegeben. Dementsprechend ist die Katerstimmung auch eine halbe Woche nach dem blamablen Vorrunden-K.o. gegen Südkorea noch nicht verflogen. Fußball-Deutschland diskutiert, ob der Neuanfang mit oder ohne Bundestrainer Joachim Löw erfolgen sollte. Ein Riss geht durch die Nation, glaubt man einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa. Danach sagen 48 Prozent der Fußball-Interessierten: Löw soll bleiben. 37 Prozent finden: Zwölf Jahre sind genug, ein neuer Bundestrainer muss her. 15 Prozent wollen sich nicht festlegen.

Einstimmig für Löw

Die DFB-Spitze hat es bereits getan. Das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes schloss sich zu einer Telefonkonferenz zusammen und stärkte Löw geschlossen den Rücken. "Im gesamten Präsidium hat Einigkeit darüber bestanden, dass sich an der Situation nichts geändert hat im Vergleich zum Zeitpunkt der Vertragsverlängerung", sagte der DFB-Vize-Präsident Rainer Koch im Fernsehsender "Sport1". Der DFB hatte den Vertrag mit Löw vor der WM in Russland vorzeitig bis 2022 verlängert.

Völler: "Qualität und Ausstrahlung"

Rudi Völler1. FSV Mainz 05 - B04 Bayer 04 Leverkusen
Ex-Teamchef Rudi VöllerBild: picture-alliance/augenklick/firo/S. El-Saqqa

Unterstützung erhielt Löw auch von Rudi Völler. Der Ex-Teamchef der Nationalmannschaft, der nach dem peinlichen Vorrunden-Aus bei der Europameisterschaft 2004 zurückgetreten war, wünscht sich, dass Löw bleibt. Der Bundestrainer habe "die Qualität und die Ausstrahlung, mit einem notwendigen Umbruch etwas Neues aufzubauen, auch wenn der Gegenwind jetzt etwas größer geworden ist", sagte Völler in einem Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Spaniens Nationaltrainer Fernando Hierro bezeichnete Löw bei der Pressekonferenz vor dem Achtelfinale der Iberer gegen Gastgeber Russland als "exzellenten Coach", der ein ausgezeichnetes Team habe. Er wolle Löw keine Ratschläge geben, so Hierro, weil er mit seiner eigenen Mannschaft "alle Hände voll zu tun" habe.

Löw selbst ist nach der Rückkehr nach Deutschland ins Privatleben abgetaucht. Der 58-Jährige will den Kopf frei bekommen und sich über seine weiteren Pläne klar werden.Und so wird wohl auch in den nächsten Tagen weiter über Löws Zukunft diskutiert und spekuliert.

sn/sw (dpa, sid)

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter