Die bedeutendsten Designer des 20. Jahrhunderts
Das Design-Museum Brüssel würdigt den Designer Peter Ghyczy in einer Einzelausstellung. Sein bekanntestes Werk: Das "Gartenei". Wir stellen weitere deutsche und europäische Kult-Designer des 20. Jahrhunderts vor.
50 Jahre "Gartenei" von Peter Ghyczy
Peter Ghyczy stammt aus Ungarn und wurde in Deutschland ausgebildet. Werke des 77-jährigen Möbeldesigners zeigt nun das ADAM - Art & Design Atomium Museum in Brüssel in der Sonderausstellung '"Peter Ghyczy: 50 Jahre Funktionalismus". Sie ist vom 7. Februar bis zum 11. März 2018 zu sehen und wird anschließend auch im Kunstmuseum Krefeld gezeigt.
Peter Behrens' Werkbund
Inspiriert vom britischen "Arts and Crafts Movement" stieß Paul Behrens (1868-1940) Anfang des 20. Jahrhunderts eine Reform deutscher Architektur an. Zusammen mit anderen Gleichgesinnten gründete er den deutschen Werkbund: Künstler, Architekten, Designer und Industrielle sollten hier den Standard deutschen Designs anheben. Viele führende Vertreter des Modernismus wurden von Behrens ausgebildet.
Walter Gropius gründet 1919 das Bauhaus
Der berühmte deutsche Architekt (1883-1969) ist vor allem als Gründer des Bauhaus bekannt. Die Vertreter der Bauhaus-Bewegung waren davon überzeugt, dass hohes künstlerisches Design und industrielle Produktion die Zukunft prägen würden.Trotz seines Erfolgs floh Gropius nach der Machtübernahme der Nazis in die USA, wo er bis zu seinem Tod weiterhin als Architekt tätig war.
Mies van der Rohes "Barcelona-Sessel"
Der in Aachen geborene Architekt und Designer Ludwig Mies van der Rohe (1886-1969) übernahm schon früh industrielle Techniken für seine Designs. Er wollte "für die Massen" produzieren. Sein Barcelona-Sessel von 1926 aus gepolstertem Leder und gebogenem Stahl galt als wegweisend. Er war außerdem eine überragende Figur der deutschen Avantgarde-Architektur. 1930-1933 war er Direktor vom Bauhaus.
Le Corbusiers Ideen vom Wohnen
Ein weiterer Pionier war Charles-Édouard Jeanneret, genannt Le Corbusier (1987-1965). Der schweizerisch-französische Designer, Architekt, Städteplaner und Schriftsteller wurde für seine rationale Ästhetik bekannt. Er gilt als einer der führenden Vertreter des "internationalen Stils" in den 1920er und 1930er Jahren. Er wollte vor allem die Wohnsituation in stark bevölkerten Städten verbessern.
Charlotte Parriands Liege
Die Karriere der Pariser Architektin Charlotte Parriand (1903-1999) hielt 75 lange Jahre an. Die Möbel- und Industriedesignerin hatte neue Techniken übernommen, wie etwa die Arbeit mit Stahlrohren. Beeinflusst von Le Corbusier und Pierre Jeanneret entwickelte sie 1928 ihre "B306 Chaise Longue", eine Liege, die als Meisterstück gefeiert wurde.
Ettore Sottsass: Design trifft auf Pop Art
Der aus Österreich stammende italienische Künstler und Produktdesigner (1917-2007) machte sich während des "Made in Italy" Booms in den 1960er Jahren einen Namen. Er schuf Industrieprodukte wie Lampen und Schreibmaschinen in der von ihm stark geprägten Stilrichtung des "Anti-Designs" in kräftigen Farben und asymmetrischen Formen (hier: "Altar: als Opfer für meine Einsamkeit").
Arne Jacobsen und sein Sessel "Ei"
Der funktionalistische Designer und Architekt (1902-1971) wurde für seine Möbelkreationen und seine genauestens geplanten Architekturprojekte berühmt. Sein Sessel "Ei", den er 1956 für das Radisson Blu Royal Hotel Kopenhagen schuf, wurde zum Kultobjekt. Jacobsen gilt immer noch als bedeutender Vertreter des minimalistischen "Skandinavischen Designs".
Zaha Hadid: Mit Wellen und Kurven
Die einflussreiche irakisch-britische Architektin und Designerin Zaha Hadid (1950-2016) erlangte vor allem aufgrund ihrer oft kurvenreichen oder wellenförmigen Architekturprojekte Berühmtheit, darunter die "Serpentine Sackler Gallery" in London (Bild). Zaha Hadid wurde als erste Frau mit dem Pritzker Preis für Architektur ausgezeichnet.