Die besten UNESCO-Welterbe-Kandidaten
Die UNESCO will ihre Liste der Welterbestätten erweitern. Die Deutsche Welle stellt zehn ausgewählte Kandidaten vor.
Das Residenzensemble Schwerin, Deutschland
Zu den aussichtsreichen Kandidaten zählt auch das ostdeutsche Residenzensemble Schwerin. Laut UNESCO befinden sich die Gebäude, allen voran das malerisch gelegene Schloss, aber auch Teile der Altstadt, in einem guten Erhaltungszustand und gelten als "herausragendes Beispiel für die letzte Blütezeit der höfischen Kultur im 19. Jahrhundert."
Menschenrechte, Befreiung und Versöhnung: Nelson Mandela Legacy Sites, Südafrika
Die Nelson Mandela Legacy Sites in Südafrika wurden laut UNESCO wegen ihres "außergewöhnlichen universellen Wertes" nominiert. Der Walter Sisulu Square (im Bild) erinnert an die Geburt des demokratischen Staates Südafrika und die Prinzipien seiner Freiheitscharta. Mit der Präsidentschaft Nelson Mandelas 1994 erhielten viele Forderungen der Charta Verfassungsrang, so auch die Gleichheit der Rassen.
Der Königshof von Tiebele, Burkina Faso
Der Königshof von Tiebele im Südwesten von Burkina Faso zeigt volkstümliche Architektur und Tradition aus dem 16. Jahrhundert. Der Komplex aus bemalten Gehöften aus Lehm, Holz und Stroh wird traditionell von den Frauen des Kassena-Volkes dekoriert. Dafür tragen sie schwarze und weiße Farbe auf roten Lehm auf. Ihre Muster und Symbole entstammen dem Alltagsleben oder der religiösen Symbolik .
Grenzen des Römischen Reiches, Dacia, Rumänien
Die Grenzen des Römischen Reiches, einer von zwei rumänischen Vorschläge, die jetzt zur Wahl stehen, sind mit über 1.000 Kilometern der längste römische Grenzabschnitt in Europa. Entlang des antiken Grenznetzes gibt es noch zahlreiche Ruinen und Siedlungen.
Phu Phrabat Historical Park, Thailand
Der Phu Phrabat Historical Park soll Thailands achte Welterbestätte werden. Der beeindruckende archäologische Park im Norden des Landes beherbergt außergewöhnliche Skulpturen und Felsformationen, um die herum religiöse Schreine errichtet wurden. Einige weisen prähistorische Felsmalereien auf.
Moidams: Das Grabhügelsystem der Ahom-Dynastie, Indien
Die Moidams stammen aus dem 13. Jahrhundert und sind die letzten Ruhestätten der königlichen und adligen Ahom, einer untergegangenen Ethnie im Nordosten Indiens. Die Moidams sind mehr als nur Grabhügel - sie erzählen von der reichen Geschichte und Kultur der Region. Es gibt mehr als 90 Grabhügel in dieser heiligen Landschaft im Distrikt Charaideo.
Umm Al-Jimal, Jordanien
Die spätantike Stadt Umm Al-Jimal liegt in der südlichen Hauran-Ebene in der semiariden Region Badia im Norden Jordaniens. Sie steht auf einer Basaltebene, die durch prähistorische Vulkanausbrüche entstand. Die archäologische Stätte beherbergt die Ruinen der großen römischen Fernstraße Via Nova Traiana, die zwischen 111 und 114 n. Chr. gebaut wurde.
Archäologische Stätte von Gedi, Kenia
Die Ruinen von Gedi stammen aus dem 15. Jahrhundert und liegen nahe der Küste im Osten Kenias. Die kleine Stadt Gedi, die vollständig aus Felsen und Steinen erbaut wurde, war ursprünglich von dem ostafrikanischen Volk der Swahili bewohnt. Dank sorgfältiger Konservierung kann man die meisten der ursprünglichen Fundamente der historischen Stadt noch heute sehen.
Archäologische und paläontologische Stätte Melka Kunture und Balchit, Äthiopien
Die altsteinzeitliche Fundstätte Melka Kunture im Hochland von Äthiopien liegt etwa 2.000 Meter über dem Meeresspiegel. Sie gilt unter Archäologen als die älteste bekannte Produktionsstätte der Welt für Spezialwerkzeuge. Die archäologischen Stätten unweit der Hauptstadt Addis Abeba geben heute Einblicke in die Ur- und Frühgeschichte des afrikanischen Kontinents und seiner Tier- und Pflanzenwelt.
Nationalpark Lençóis Maranhenses, Brasilien
Der Lençóis Maranhenses-Nationalpark erstreckt sich über 70 Kilometer entlang der Küste mit ausgedehnten Sanddünen. Während der Regenzeit bilden sich inmitten der Dünenfelder kleine Lagunen, die als temporäre Teiche über einer undurchlässigen Gesteinsschicht liegen. Der Park beherbergt außerdem eine Vielzahl von Säugetier-, Vogel- und Pflanzenarten, von denen einige vom Aussterben bedroht sind.
Im indischen Neu-Dehli tagt bis Ende Juli der 46. Kongress des UNESCO-Welterbekomitees. Im Mittelpunkt steht die Aufnahme weiterer Welterbestätten. Auf dem Tisch liegen 28 Vorschläge für die illustre Liste von fast 1 200 Stätten auf der ganzen Welt. Sie sind besonders geschützt.