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Die Deutsche Bank will kleiner werden

25. April 2015

Die Deutsche Bank trennt sich von ihrer Mehrheit an der Postbank. Die Entscheidung fiel in einer Sondersitzung des Aufsichtsrats. Wie genau die Schrumpfkur weiter aussehen wird, bleibt aber noch unklar.

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Logo der Deutschen Bank in den Himmel projeziert (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Deutsche Bank wolle ihren Anteil an der Postbank "mindestens unter 50 Prozent verringern", erklärte ein Sprecher nach der mehrstündigen Sondersitzung des Dax-Konzerns. Die Aufsichtsräte beschlossen auch Einschnitte im Investmentbanking. Der Konzern kündigte zudem an, seine Auslandsaktivitäten stärker zu konzentrieren. Details der neuen Strategie will die Deutsche Bank am Montag präsentieren.

Dauerhaft profitabel

Mit der Schrumpfkur reagiert die Deutsche Bank auf die immer strengeren Anforderungen der Aufseher in Sachen Kapitalausstattung. Zudem befindet sich die Deutsche Bank in diversen Rechtsstreitigkeiten und braucht auch dafür Rücklagen. Zuletzt hatten britische und amerikanische Behörden die Bank wegen ihrer Verwicklung in den Libor-Skandal um manipulierte Zinssätze zu einer Strafe von 2,5 Milliarden Dollar verurteilt. Das Management hofft, dass eine verkleinerte Universalbank wieder dauerhaft profitabler sein kann.

In den vergangenen Monaten hatten Aufsichtsrat und Vorstand um den künftigen Kurs gerungen. Auf dem Tisch lag auch eine noch radikalere Variante: Eine Abtrennung des kompletten Privatkundengeschäfts inklusive der Filialen unter der Kernmarke Deutsche Bank. Jetzt kündigte das Institut an, in ihr Privatkundengeschäft zu investieren. Lediglich die Postbank muss Federn lassen.

Postbank-Engagement immer wieder ausgeweitet

Bei der Postbank war die Deutsche Bank mitten in der Finanzkrise 2008 mit knapp 30 Prozent als größter Einzelaktionär eingestiegen. Gut zwei Jahre später sicherte sich Deutschlands größtes Geldhaus die Mehrheit an dem Bonner Institut. Inzwischen hält die Deutsche Bank 94,1 Prozent der Postbank-Anteile. Und diese Mehrheit will der Dax-Konzern jetzt also wieder abgeben.

Die Postbank hat derzeit rund 14.800 Beschäftigte. Die Gewerkschaft Verdi teilte nach der Aufsichtsratssitzung, an der auch ihre Vertreter teilnahmen, mit, dass sie sich in den weiteren Verhandlungen für den Kündigungsschutz einsetzen wolle. Derzeit finden bei der Postbank auch Tarifverhandlungen statt. "Der nächste anstehende Schritt für Verdi ist jetzt, Beschäftigungssicherheit für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Konzern zu schaffen und den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen durchzusetzen", sagte Verdi-Chef Klaus Bsirske.

fab/qu (dpa, rtr)