Die fünf Top-Designer auf der Pariser Fashion Week
Die berühmtesten Modehäuser der Welt präsentierten in Paris eine Woche lang ihre neuesten Kreationen. Hier sind die Frühling/Sommer-Kollektionen 2016 der fünf Designer der Königsklasse.
Eine aufregende Modewoche
Die Frühjahrs-Haute Couture Show in Paris hat wieder einiges zu bieten gehabt - die fünf großen Modehäuser wurden - wie immer - für ihre neuen Kreationen gefeiert. Hier tanzt Jean-Paul Gaultier - das "Enfant terrible" der Mode - persönlich aus der Kulisse, umgeben von tollen Frauen, vom Discolicht bestrahlt. Seine Show beendete die Pariser Fashion Week.
Bei Gaultier muss es was Besonderes sein
Wenn Gaultiers Models bei düsterem Licht über den langen, schwarzen Laufsteg schreiten, dann ist wirklich alles anders: Gaultier – das bedeutet: schöne Frauen, die während der Schau rauchen, Sekt trinken und sich unterhalten. Oder Models, die zwischendurch ein Pläuschchen halten und ihre Schuhe ausziehen.
Opening mit Versace
Am Sonntagabend war Versace das erste Modehaus, das seine neuesten Entwürfe vorstellen durfte. Die Kollektion "Athletic Couture" der Chef-Designerin Donatella Versace zeigte ergonomische Schnitte, die die Figuren der Frauen umschmeicheln, raffinierte Schnürungen sowie Cut-outs. Eine experimentierfreudige und moderne Mode, die die italienische Marke aus Mailand seit der Gründung 1978 ausmacht.
Die neue Weiblichkeit
"Versace ist Weiblichkeit und Dynamik, die Stärke, Hindernisse zu überwinden", heißt es auf Twitter. Nachdem gerade im letzten Jahr eine heiße Diskussion über das Thema Magermodels in der Haute Couture-Branche entbrannt war, setzte Versace nun ein Zeichen: Die Models präsentierten ihre weiblichen Kurven - unterstrichen von der Sanduhr-Silhouette der neuen Kollektion.
Dior: Neue Designer - neuer Look
Christian Diors mädchenhafte Modelle zeigten 2016 nicht mehr die Wespentaille, die für das Modehaus sonst so typisch ist. Stattdessen prägten fließende Stoffe mit farbenfrohen Stickereien die Kollektion. Es war die erste große Show des Modehauses, seitdem der belgische Designer Raf Simons 2015 aus dem Unternehmen ausschied. Die Schweizer Designer Serge Ruffieux und Lucie Meier sind eingesprungen.
Ziemlich praktisch
Eigentlich punktet Dior mit üppiger Weiblichkeit - ein Erbe aus der Zeit nach dem Kriegsende, als das Modehaus der tristen Mode der kriegsjahre eine Absage erteilte. 2016 aber zeigt sich Dior auch praktisch - selbst die Haute Couture wirkt fast alltagstauglich.
Chanel im Setzkasten
Wenn Karl Lagerfeld, Chefdesigner von Chanel, eine Show inszeniert, ist es nicht irgendeine Modenschau. Den Wow-Effekt lieferte in diesem Jahr auch das Bühnenbild - ein Holzhaus, das an ein Puppenhaus oder einen Setzkasten erinnerte. In den Kammern: die Models in den neuen Chanel-Kreationen, schlicht, klar und naturnah.
Models und It-Girls
Aus dem Puppenhaus traten schließlich die angesagten Laufstegstars - darunter Kim Kardashians Schwester Kendall Jenner (oben), die Hadid-Schwestern und Edie Campbell. Sie zeigten unter anderem auch, dass die Hip-Bag wieder hip ist - als dezentes Hüfttäschchen fürs Smartphone.
Armani in sanftem Lila und Blau
Armani setzt 2016 auf Pastelltöne: Lavendel und Rosenquarz bis Mauve und Taubenblau, dazu große runde Sonnenbrillen. Auffällige Ohrringe und Ketten stehen im Gegensatz zu den sonst eher schlicht gehaltenen Unikaten. Alle Models hatten die gleiche Frisur: halblange Haare – Armani behält seine Passion für das androgyne Aussehen bei.
Der geheimnisvolle Modemacher
Armanis Schauläufe sind meistens nur einem ausgewählten Publikum zugänglich. So auch am Dienstag Abend in Paris. Unterstützt von diffusem Licht präsentierten die Models die neuen pastellfarbenen Outfits. Der Designer selbst kommentierte seine Kollektion gegenüber der Modezeitschrift Vogue nur knapp mit den Worten "Nichts ist so, wie es scheint".