Die größten Gewinner des Sportjahres 2016
Vom Olympia-Triumph über den Tennisthron bis hin zur Formel-1-Legende: Das Sportjahr war gespickt mit außerordentlichen Leistungen. Wir würdigen die herausragendsten Sportler 2016.
Neue Tennis-Queen
Da klatscht sogar die härteste Rivalin Serena Williams (l.): Angelique Kerber (r.) spielt 2016 ihr bestes Tennis, gewinnt zuerst die Australian Open (Foto), später die US Open und löst Williams an der Spitze der Weltrangliste ab - als erste deutsche Tennisspielerin seit Steffi Graf. Beim Olympischen Tennisturnier holt Kerber Silber. Die logische Konsequenz: Kerber wird Sportlerin des Jahres.
Später Höhepunkt
Wimbledon gewonnen, das Olympische Tennisturnier gewonnen und zum Lohn seinen Dauerrivalen Novak Djokovic nach 122 Wochen an der Spitze der Weltrangliste abgelöst: Nachdem Andy Murray (Foto) auch das ATP-Saisonfinale gewinnt und sich damit im Showdown um Platz eins durchsetzt, beendet er das Jahr ganz oben. Ein Traum, der erst spät in Erfüllung geht: Gut zwölf Jahre im Profitennis hat es gedauert.
Der Härteste
Jan Frodeno gelingt schier Unglaubliches: die WM-Titelverteidigung beim härtesten Triathlon der Welt, dem Ironman auf Hawaii. Nach 2015 sichert er sich auch ein Jahr später den Sieg, das ist vor ihm noch keinem Deutschen gelungen.
Der Größte
Groß, größer, Michael Phelps: Der US-Schwimmer (l.) beendet seine Karriere als erfolgreichster Olympionike aller Zeiten: Insgesamt 23 Mal Gold holt Phelps bei Olympischen Spielen, in Rio kommen fünf dazu, außerdem eine Silberne. Nun hat er mehr Zeit für die Familie: Ehefrau Nicole (r.) und Söhnchen Boomer (2.v.r.).
Der Schnellste
Gold, Gold und nochmal Gold für Usain Bolt - der jamaikanische Blitz macht sein Triple-Triple bei den Spielen in Rio perfekt und gewinnt wie zuvor in Peking und London über die 100 Meter, die 200 Meter und mit der 4x100-Meter-Staffel. Der Leichtathlet des Jahres und elfmalige Weltmeister wird im kommenden Jahr seine Karriere beenden.
Heimvorteil abgewehrt
Traumjahr für Laura Ludwig (l.) und Kira Walkenhorst (r.): Die beiden Beachvolleyballerinnen gewinnen so ziemlich alles, was es zu gewinnen gibt und schnappen zum umjubelten Höhepunkt den favorisierten Gastgeberinnen aus Brasilien ausgerechnet in deren "Wohnzimmer" an der Copacabana die Olympische Goldmedaille weg. Die Krönung: Das Dream-Team wird "Mannschaft des Jahres"
Handballmärchen reloaded
Damit hat wohl keiner gerechnet. Die deutschen Handballer gehen als Außenseiter und jüngstes Team des Turniers in die Europameisterschaft in Polen und beenden sie als strahlende Sieger. Zu verdanken haben sie es vor allem dem isländischen Coach Dagur Sigurdsson (oben), der ein schlagkräftiges Team formt, das bei den Olympischen Spielen Bronze gewinnt.
Endlich Gold!
Der Turnfloh zeigt es allen: Bei den Olympischen Spielen in Rio holt sich Fabian Hambüchen nach Bronze in Peking und Silber in London die heiß begehrte Goldmedaille am Reck, seinem Paradegerät. Weil Hambüchen auch noch zum Sportler des Jahres gewählt wird, steht fest: Zwölf Jahre nach seinem Debüt bei Olympischen Spielen beendet der Sportstudent seine sportliche Karriere auf dem Höhepunkt.
Erst Gold, dann die Fahne
Europameister, dann Doppelgold im Canadier-Einer und -zweier: Besser hätte es für den Kanuten Sebastian Brendel (Mitte) kaum laufen können. Zum krönenden Abschluss darf der 1,92 Meter große Modellathlet auch noch die deutsche Fahne ins Maracanã-Stadion tragen - bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele.
Star der Paralympics
Markus Rehm wäre gern, wie zuletzt Parathlet Oscar Pistorius in London, bei den Olympischen Spielen in Rio gestartet, scheitert jedoch am Veto des Welt-Leichtathletikverbandes IAAF. Bei den Paralympics darf der Unterschenkel-amputierte Athlet die deutsche Fahne bei der Eröffnungsfeier tragen und räumt anschließend ab: Gold im Weitsprung und Gold mit der 4x100-Meter-Staffel.
Hoch umstritten - sofort erfolgreich
Nicht nur von Fans der "Traditionsvereine" geächtet und scharf kritisiert übertrifft Liga-Neuling RB Leipzig seine eigenen Erwartungen und wird zum besten Aufsteiger aller Zeiten. Das von Trainer Ralph Hasenhüttl (l.) gecoachte Team spielt Sieg um Sieg heraus, schlägt unter anderem Schalke, Leverkusen und Dortmund und setzt sich frecherweise sogar vor dem FC Bayern München an die Tabellenspitze.
Nicht nur an Sympathie gewonnen
...hat Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo (3.v.r.). Während der EM in Frankreich gibt er sich Fan-nah und hüpft trotz eigener Verletzung (inklusive Tränendrama) im Finale aufgeregt bis zum erlösenden Schlusspfiff an der Seitenlinie anfeuernd hin und her. Die Belohnung: Endlich der EM-Titel mit Portugal. Die Champions-League hatte er zuvor schon zum dritten Mal gewonnen.
Weltmeister außer Dienst
Man soll gehen, wenn es am schönsten ist: Das denkt sich auch Mercedes-Pilot Nico Rosberg und kündigt kurz nach seinem Formel-1-Triumph das Karriereende an. Als dritter Deutscher nach Michael Schumacher und Sebastian Vettel holt der 31-Jährige den WM-Titel und gewinnt im dritten Versuch endlich das Dauerduell gegen seinen Stallrivalen Lewis Hamilton. Er spüre eine große Erleichterung, so Rosberg.