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Nigerdelta-Rebellen lassen Waffen ruhen

21. August 2016

Die Rebellengruppe NDA ist grundsätzlich zu Gesprächen mit Nigerias Regierung bereit. Doch das Angebot verblasst bei näherem Hinsehen. Denn allzu viel Sehnsucht nach Frieden haben die "Rächer des Nigerdeltas" nicht.

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Rebellen im Nigerdelta (Foto: picture-alliance/dpa/G. Esiri)
Bild: picture-alliance/dpa/G. Esiri

In Nigeria hat sich die Rebellengruppe "Niger Delta Avengers (NDA) - Die "Rächer des Nigerdeltas" - zu Verhandlungen mit der Regierung bereiterklärt. Sie werde vorerst die Waffen schweigen lassen, aber den "Kampf für das Nigerdelta" wieder aufnehmen, wenn die Regierung ihre Politik der Einschüchterung fortsetze, schreibt die NDA auf ihrer Website.

Shell, Exxon, Chevron, Eni und NNPC

Die Rebellen verüben seit Jahren verheerende Anschläge auf Pipelines und Anlagen von Ölkonzernen, darunter von Shell, Exxon, Chevron, Eni und des nigerianischen Staatsunternehmens NNPC. Sie fordern eine Beteiligung der Bevölkerung an den Gewinnen aus der Erdölförderung und eine selbstbestimmte Verwaltung der rohstoffreichen Region.

Die NDA schreibt auf ihrer Website weiter, sie unterstütze die Bemühungen um Verhandlungen mit der Regierung, den internationalen Ölkonzernen und neutralen Vermittlern. Sollte die Regierung weiter "unschuldige Bürger und vermeintliche NDA-Mitglieder einsperren, einschüchtern und schikanieren, werde die asymmetrische Kriegsführung" im Nigerdelta fortgesetzt.

Ölförderanlagen im Nigerdelta (Foto: picture-alliance/dpa/STR)
Die Ölförderanlagen sind seit Jahren das Objekt der Begierde der Rebellen im NigerdeltaBild: picture-alliance/dpa/STR

Insbesondere die Invasion von Gemeinden der Ijaw müsse aufhören, heißt es in der Erklärung. Aus der Volksgruppe der Ijaw, die sich durch die Zentralregierung in Abuja um den Ölreichtum in ihrer Heimat betrogen sieht, werden seit langem die meisten Guerillakämpfer rekrutiert.

In Nigeria - Afrikas größte Volkswirtschaft und größtes Förderland - hängen die Staatseinnahmen zu 70 Prozent von Erdöl und Erdgas ab. Zugleich macht der Ölsektor 90 Prozent aller Exporteinnahmen des westafrikanischen Staates aus. Durch die Sabotageakte wird die Produktion aber immer wieder empfindlich gestört.

sti/hf (afp, dpa, rtr)